Lothar Thiel
München
Lehrer, Maler, Autor, Poet
Vita
Lothar Thiel, geboren am 16. Mai 1953 in Schorndorf, Baden-Württemberg, studiert an der Ludwig-Maximilians-Universität München Germanistik, Geschichte und politische Wissenschaften. Er spricht Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Spanisch.
Seine Unterrichtsfächer sind Deutsch, Geschichte und Sozialkunde, ‚fachfremd‘ gibt er auch Philosophie, Ethik und Italienisch. Nach dem Referendariat arbeitet er insgesamt 24 Jahre in München, zuerst am Michaeli-, dann am Gisela-Gymnasium. 14 Jahre ist er an Deutschen Schulen im Ausland tätig, zunächst in Toulouse, Frankreich, später in Bilbao, Spanien. Seine Tätigkeit als Gymnasiallehrer endet nach vierzig Jahren und einem Tag Mitte Februar 2019.
Sein besonderes pädagogisches Interesse gilt internationalen Schulprojekten und der Förderung interkultureller Kompetenz Jugendlicher. Einen Schwerpunkt bildet hierbei die gemeinsam mit Kolleg*innen aus verschiedenen Ländern 1999 in Toulouse gegründete interkulturelle Jugendzeitung trait d’union ›› (Bindestrich), die er bis heute, also über seine Pensionierung hinaus, leitet. Für „trait d’union“ werden an 27 Schulen aus 14 Ländern und 5 Kontinenten Beiträge in 30 Sprachen erarbeitet. Die Zeitschrift fungiert auch als Plattform für vier EU-Projekte (Comenius und Leonardo da Vinci), von denen Lothar Thiel zwei koordiniert.
Außerdem malt, fotografiert, singt und schreibt er gern: vor allem Gedichte, aber auch Prosatexte, Rezensionen und Essays; letztere insbesondere zur interkulturellen Pädagogik und zur Literatur. Er publiziert Poesie auf seiner Webseite und in den Sozialen Medien, aber auch in Anthologien, unter anderem in dem von Christoph Buchwald herausgegebenen „Jahrbuch der Lyrik“ (1998/99; 2000), der von Steffen Jacobs edierten Sammlung „Die komischen Deutschen“ (2004) und der von Anton G. Leitner geleiteten Zeitschrift „Das Gedicht“ (2012). 2013 erscheint sein erster Lyrikband unter dem Titel „zuletzt spricht der fasan“. Derzeit arbeitet er an seinem zweiten Gedichtband und an einem Jugendroman mit dem Arbeitstitel „Auf Suche in München“.
Er ist auch aktives Mitglied der Münchner Künstlervereine „Die Poesieboten“ – mit öffentlichen Veranstaltungen zur Poetisierung der Stadt – und „Realtraum“, an dessen Publikationen er ebenfalls mitwirkt.
Lothar Thiel ist in zweiter Ehe verheiratet, hat vier erwachsene Kinder – zwei eigene und zwei „Bonuskinder“ – und zwei Enkel.
Jede/r fühlt sich mal alt. Aber die Frage ist: wie alt?
„Alt“ hat ja viele Bedeutungen. Ob und wie alt ich mich fühle, variiert bei mir auch deshalb. Manchmal stündlich.
Was ist das Beste im Alter?
Die Hoffnung, dies noch früh genug zu begreifen.
Was vermissen Sie?
Das Gefühl, eine schier unendliche, nach den gewonnenen Einsichten gestaltbare Zukunft noch vor mir zu haben.
Auf was sind Sie stolz?
Darauf, Erfahrungen, Erkenntnisse und Unterstützung von Anderen angenommen und sie auch gegeben zu haben, und die Offenheit, dies weiterhin zu tun.
Was hätten Sie gerne früher erfahren?
Besseres Knowhow, wie man Schönes nicht nur machen und genießen, sondern auch mit dem (im Brecht’schen Sinne) Nützlichen verbinden kann.
Was machen Sie am liebsten?
Projekte und Schreiben, mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturen in Kontakt treten, um mit ihnen zu kommunizieren und zu kooperieren, und solche Kontakte auch vermitteln und unterstützen.
Was können Sie am besten?
Verse schmieden und mir zumindest auf manches einen Reim machen.
Was wollen Sie gerne mal machen?
Publizieren und Schriftstellern, (inter)kulturelle und gesellschaftliche Projekte teils in freizeitlichem, teils in professionellem Rahmen betreiben, in Austausch und Kooperation mit Anderen.
Was ist Ihnen wirklich wichtig?
Für mich persönlich: Gemeinsames Gestalten und kritischer Austausch mit Anderen. Fürs Größere: Aktiv sein gegen nationalistische Verdummung und Instrumentalisierung, Rassismus jeglicher Art, Kriegstreiberei, Ausbeutung und Umweltzerstörung. Verbindungen zwischen beiden Bereichen herstellen und dadurch etwas zu ihrer Verwirklichung beitragen.
Wo würden Sie gerne drüberstehen?
Die Verlockung, an dieser Stelle die tautologische ‚Altersweisheit‘ wiederzukäuen, sich mit dem nicht Änderbaren abzufinden, ist natürlich groß. Klar ließe sich einiges aufzählen, was man, auch wenn man es wollte, gar nicht, nicht mehr oder noch nicht beeinflussen kann. Interessanter bleibt für mich aber die Frage, was man ändern kann und wie. Und ich finde, diese Frage sollte man lieber nicht mit der Phrase vom „heiteren Drüberstehen“ niederbügeln, um simples Sich-Arrangieren mit allem Möglichen und Unmöglichen zu beschönigen.
Was möchten Sie der Welt sagen?
Gebt den Mut nicht auf, euch des eigenen Verstandes zu bedienen. Lasst euch nicht von skrupellosen Geschäftemachern, Nationalisten, Hasspredigern und Kriegstreibern vor deren Karren spannen.
Die Beiträge › von Lothar Thiel bei eigenleben.jetzt
Lothar Thiel sucht …
- einen Verlag
- Interessenten, Partner und Unterstützer im Aus- und Inland für interkulturelle Projekte (vgl. Vita, 3. Abschnitt!)
Lothar Thiel bietet …
- Redaktionelle und fiktionale Texte und Beiträge
- Partnerschaft zu bzw. Gestaltung und/oder Mitarbeit bei (internationalen) Projekten, in professioneller Form ab März 2019
- Kontakte zu literarischen und lyrischen Organisationen wie den Poesieboten ›› und Realtraum ››