Michael Handwerk
Heidelberg
Journalist, Redakteur
Vita
Jahrgang 1958, mit zwei Brüdern aufgewachsen in Niedersachsen, vor allem in Hannover. Studium der Anglistik und Germanistik in Hannover, Birmingham und Hamburg. 1. und 2. Staatsexamen.
Nach einem Praktikum beim Hamburger Abendblatt Einstieg als Schlussredakteur bei der Verlagsgruppe Milchstraße in Hamburg. Zuerst bei Video Plus, dann Wechsel zu TV Spielfilm, dort später Wechsel in die Textredaktion, bis 1997.
Umzug nach München, vier Jahre beim Nachrichtenmagazin Focus, dann Rückkehr nach Hamburg, verschiedene Jobs bei Studio Hamburg, TV Movie etc.
Späte Entscheidung, mit Mitte 40 in den Schuldienst zu gehen, zuerst mit halber Stelle, dann Vollzeit. Nebenbei Mitarbeit bei Presseheften des NDR für „Tatort“ und andere Fernsehfilme. Zahlreiche Interviews mit Schauspielern, Regisseuren, Drehbuchautoren.
Der Liebe wegen 2011 Umzug nach Heidelberg, dort Lehrer für Deutsch als Fremdsprache an einer internationalen Schule, nebenher auch journalistische Tätigkeit für den Mannheimer Morgen, das Lufthansa Magazin und Pflegen Online. Ab 2019 Lehrer an einer Gesamtschule im Odenwald.
Jede/r fühlt sich mal alt. Aber die Frage ist: wie alt?
Das Alters-Gefühl schwankt bei mir. Wenn mich herunterbücke, um die Schuhe zu schnüren, fühle ich mich greisenhaft verknöchert. Wenn ich beim Bügeln Bob Marley, The Smiths oder Shania Twain höre, fühle ich mich deutlich jünger als ich bin.
Was ist das Beste im Alter?
Eine gewisse Gelassenheit. Zu einem Buddha-ähnlichen Wesen reicht es noch nicht, aber ich genieße diese Phasen, in denen ich weiß, dass ich keinem flüchtigen Moment um jeden Preis nachjagen muss.
Was vermissen Sie?
Die Zeiten, in denen niemand dachte: „Soll ich dem älteren Herrn dort drüben meinen Sitzplatz anbieten?“
Auf was sind Sie stolz?
Auf alles Gute, was ich an Jüngere weitergeben konnte - vor allem an die „Stiefkinder“ (da ich keine leiblichen Kinder habe).
Was hätten Sie gerne früher erfahren?
Dass ich nicht so zurückhaltend hätte sein müssen, wie ich es lange Zeit in meinem Leben war.
Was machen Sie am liebsten?
Mit einer kleinen Gruppe von Freunden in einem Restaurant zusammenzusitzen und miteinander zu reden.
Was können Sie am besten?
In der (süßen) Küche gelingen mir Apple Crumbe, Scones, Käsekuchen und Tiramisu ziemlich gut.
Was wollen Sie gerne mal machen?
Unerfüllte Träume? Pläne für die Rente? Habe ich nicht so sehr. Ich hoffe, dass das Angenehme dann mehr Platz hat und dass das Unangenehme endlich vorbei ist. Ganz aktuell fallen mir weitere Wanderungen auf dem Jakobsweg ein und eine Reise nach Sizilien, dem Ziel der beiden Liebenden aus Bodo Kirchhoffs Roman „Widerfahrnis“.
Was ist Ihnen wirklich wichtig?
Ich neige in Krisenzeiten zu angstvollen Gedanken, daher ist es mir sehr wichtig, möglichst immer im grünen, im heiteren Bereich zu bleiben und nicht in dunkle Gefilde abzudriften.
Wo würden Sie gerne drüberstehen?
Ich würde gern in Ruhe ein Stück Kuchen oder eine andere Süßigkeit anschauen, ohne sie gleich essen zu wollen.
Was möchten Sie der Welt sagen?
Seid freundlich zueinander!