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München

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Auch diesen Monat gibt es wieder fotografischen, virtuellen Input von Sabine Schulte ››!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem online Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten online Termin (18.11) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (25.11), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


Dabeisein: https://meet.ffmuc.net/neuemedien

  • Am Computer: über den Google Chrome Browser ›› öffnen
  • Am Smartphone/ Tablet: über die App Jitsi ›› (Achtung: unter Einstellungen bei »Server URL« https://meet.ffmuc.net eintragen)
  • Alle Informationen zum Freifunk München hier ››
Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Auch diesen Monat gibt es wieder fotografischen, virtuellen Input von Sabine Schulte ››!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem online Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten online Termin (18.11) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (25.11), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


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Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Auch diesen Monat gibt es wieder fotografischen Input von Sabine Schulte ››!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten Termin (18.11) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (25.11), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


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Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

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Auch diesen Monat gibt es wieder fotografischen Input von Sabine Schulte ››!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten Termin (18.11) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (25.11), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


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Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Wir starten mit einem neuen Workshop! Sabine Schulte ››, Fotografin, wird uns Einblicke in die Kunst der Fotografie geben!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten Termin (21.10) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (28.10), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


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Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Wir starten mit einem neuen Workshop! Sabine Schulte ››, Fotografin, wird uns Einblicke in die Kunst der Fotografie geben!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten Termin (21.10) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (28.10), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


Dabeisein: https://meet.ffmuc.net/neuemedien

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Klaus Mann und Richard Strauss

Ästhetischer Anspruch und moralische Integrität der Künstler im Nationalsozialismus

Klaus Mann und Richard Strauss

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Es ist ein warmer, sonniger Tag Anfang Juni 1945. Zu einer herrschaftlichen Villa im vom Krieg kaum betroffenen Garmisch-Partenkirchen ist ein amerikanisches Filmteam unterwegs. Der Kameramann, der Regisseur, die Fahrer und der Begleitschutz dokumentieren seit über zwei Jahren das Kriegsgeschehen für die amerikanische Luftwaffe. Ihr Weg im Windschatten der vorrückenden amerikanischen Armeen hat sie hart und verschlossen werden lassen.
Dabei ist einer von ihnen ein Meister der Spielfilmunterhaltung: William Wyler stammt aus dem Elsass und spricht fließend Deutsch. Nach Hollywood hat es ihn Anfang der 1920er Jahre verschlagen.

Panzer der US Army in Garmisch-Partenkirchen. Foto: Stephan Bleek
Panzer der US Army in Garmisch-Partenkirchen. Screenshot: Stephan Bleek

Zur Mitarbeit in der amerikanischen Armee meldet er sich, wie viele seiner Hollywood-Kollegen, freiwillig. Sie wollen mit ihrer Kunst helfen, das Naziregime niederzuschlagen und nach der Barbarei die Kultur wieder aufzurichten.
Im Signal Corps der US Army arbeiten, neben vielen anderen, Ernest Hemingway, Darryl Zanuck, Frank Capra, John Huston oder George Stevens. Auch Klaus Mann gehört zu den amerikanischen Kriegskorrespondenten.

Eindrücke in Nazi-Deutschland

Seit sie in Deutschland sind, haben sie nicht nur die Schrecken der Kämpfe, die zerbombten Städte, Plätze und Fabriken, das zerstörte Kriegsgerät, die verbrannten oder zerfetzten Körper von Soldaten und Zivilisten, sondern auch die Gräuel der Konzentrationslager und Nazi-Gefängnisse dokumentiert.
Keine 30 Kilometer von Garmisch entfernt waren zum Beispiel Ende April 1945 amerikanische Soldaten auf dem Bahnhof von Seeshaupt auf einen Güterzug gestoßen.

Die Amerikaner entdecken Viehwaggons voller toter KZ-Häftlinge. Foto: Stephan Bleek
Die Amerikaner entdecken Viehwaggons voller toter KZ-Häftlinge. Screenshot: Stephan Bleek

Bei näherem Hinsehen entdeckten sie in dem Zug hunderte Leichen ausgemergelter Menschen. Häftlinge aus dem KZ Dachau, die in letzter Minute noch weggeschafft wurden. Vielleicht sollten sie im Penzberger Bergwerk verscharrt werden oder sonst irgendwie von der Bildfläche verschwinden.

Eine andere amerikanische Abteilung hatte in Kaufering bei Landsberg Ähnliches gesehen, bevor sie nach Garmisch vorrückte.
Die Verantwortlichen hatten Angst vor der Aufdeckung ihrer mörderischen Taten.

„Ist Hitler tot, Herr Göring?“

Seit 1944 arbeitet auch Klaus Mann, der Sohn von Thomas Mann, als Kriegskorrespondent in Europa. Anfang Mai fährt er zu einem Interviewtermin mit dem gefangenen Hermann Göring nach Augsburg. Die Reporter der Weltpresse stellen ihre Fragen, Klaus Mann bemerkt, dass selbst Göring leugnet, etwas von den Konzentrationslagern gewusst zu haben.

Göring in Augsburg. Foto: Stephan Bleek
Göring in Augsburg. Screenshot: Stephan Bleek

Seine einzige Frage stellt Mann auf Deutsch: „Ist Hitler tot, Herr Göring?“ Der überraschte Göring stammelt etwas von „Ja, kein Zweifel“. „Kurios“ findet Mann die Veranstaltung.

Klaus Mann in München

Am Tag darauf trifft Klaus Mann im zerstörten München ein. „Langer Gang durch die zerstörte Stadt“, notiert er am 12. Mai. „Our poor, multilated, polluted house!“ – die Stadt, das Haus seiner Kindheit sind nicht mehr vorhanden. Die Jahre des Exils werden ihm schmerzlich bewusst, als er die Trümmer seiner Heimat wiedersieht. Das Deutschland der Zeit vor den Nazis existiert nicht mehr.
Und Hitler ist nicht tot, bis heute nicht.

Mitte Mai 1945 filmt auch William Wyler, der berühmte amerikanische Regisseur und Produzent elsässischer Abstammung, das zerstörte München.

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Es ist naheliegend, dass er sich mit Klaus Mann, der mit dem deutsch-jüdischen Schriftsteller Curt Riess unterwegs ist, getroffen hat. Die beiden kennen sich gut aus Hollywood.

In Garmisch

Klaus Mann und Curt Riess treffen Richard Strauss am 15. Mai 1945 in Garmisch, an einem herrlichen Sommertag, wie er schreibt. Das Gespräch der beiden amerikanischen Presseoffiziere und der Familie Strauss findet im gepflegten Garten der Villa statt. Stammen die Filmaufnahmen aus diesem Zusammenhang?

Richard Strauss 1945 in seinem Garten in Garmisch. Foto: Stephan Bleek
Richard Strauss 1945 in seinem Garten in Garmisch. Screenshot: Stephan Bleek

„I thought it wiser not to disclose my identity”, notiert Klaus Mann. Der Grund dafür war, dass Richard Strauss 1933 den „Protest der Richard Wagner-Stadt München“ gegen Thomas Mann unterschrieben hat. Strauss war von Goebbels 1933 zum Präsidenten der neuen Reichsmusikkammer gemacht, die für die Gleichschaltung der Musiker zuständig war. Das bedeutete Berufsverbot für jüdische Musiker, die Ächtung von Komponisten oder Dirigenten, wie etwa Bruno Walter, und von Orchestermusikern. Dass sich Strauss hierfür hergab und sich den Nazis andiente, schließt den Kreis zu Künstlern wie Emil Nolde ›, Hans Pfitzner, Gustav Gründgens.

„Ich hielt es für klüger, meine Identität nicht preiszugeben.“

Klaus Mann veröffentlicht sein Gespräch mit Richard Strauss vom 19. Mai in der amerikanischen Soldatenzeitung The Stars and Stripes ›› :
„Von Cpl. KLAUS MANN Mitarbeiter Korrespondent GARMISCH-PARTENKIRCHEN (Bayern). 26. Mai (verspätet) –
Dieses Bergdorf war in der Vorkriegszeit einer der angesagtesten Winter- und Sommerorte Deutschlands. Jetzt gibt es keine eleganten Touristen, aber das malerische Garmisch kann sich immer noch einiger prominenter Bewohner rühmen. Einer von ihnen ist der am meisten gefeierte lebende Komponist der Welt, Richard Strauss.
Ich machte die recht lange Reise von München aus, um den großen alten Mann der europäischen Musik zu sehen. Ich wollte nicht nur seinem kreativen Genie Tribut zollen, sondern auch einen Blick auf den alten Opportunisten werfen, über dessen Verhalten in den vergangenen zwölf Jahren ziemlich unappetitliche Geschichten in Umlauf waren. Ich dachte, es wäre interessant zu hören, was Strauss selbst zu seinen Erfahrungen unter dem NS-Regime zu sagen hatte.

Die Villa der Familie Strauss in Garmisch.Foto: fotocommunity.de
Die Villa der Familie Strauss in Garmisch. Foto: fotocommunity.de

Der Komponist und seine Familie befanden sich in einer komfortablen, geräumigen Villa, die von einem großen, gepflegten Garten umgeben ist. Mein Gefährte und ich stellten uns als „zwei amerikanischeKorrespondenten“ vor. Ich hielt es für klüger, meine Identität nicht preiszugeben.“
(…) „…tatsächlich sah er überraschend gut erhalten aus für einen Mann von 83. Sein Gesicht mit dem rosigen Teint strahlte heiter unter seinem silbernen Haar hervor. Es war nichts Seniles an ihm. Doch als wir ihn nach seinen künstlerischen Plänen fragten, schüttelte er voll philosophischer Resignation den Kopf: “Keine Pläne mehr für mich! Ich habe fünfzehn Opern geschrieben, ganz zu schweigen von meinen symphonischen Stücken und meinen vielen Liedern. Das reicht für eine Lebenszeit. Glauben Sie nicht, ich hätte etwas Ruhe verdient? ”
Wir stimmten zu und hörten uns dann respektvoll seine Beschwerden über den Umgang des vergangenen NS-Regimes mit seiner neuen Oper “Die Liebe der Danae” an: „Meine letzte Oper, „Die Liebe der Danae”, ist einfach ignoriert worden”, stellte der Komponist beleidigt fest. „Und Sie wissen ja, was für Schwierigkeiten ich wegen des Librettos von Stefan Zweig hatte.” Der Meister ärgerte sich über die mangelnde Rücksichtnahme einer Regierung, mit der er sonst korrekten, wenn nicht sogar freundlichen Umgang gehabt hatte. “Natürlich”, sagte er, “war dies nicht der erste beunruhigende Vorfall. Ich hatte zwei ziemlich ernsthafte Konflikte mit der NS-Administration.”

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Wylers Filmmaterial

Die Filmkamera von Wyler geht nicht zufällig genau auf dieses Stück „Die Liebe der Danae“ ein. Die Bilder sind wie eine Illustration der Gedanken von Klaus Mann inszeniert, von den Pfingstrosen bis zu den Close Ups des leise singend in der Partitur lesenden Komponisten.
Klaus Mann bezeichnet Strauss als „celebrated German composer living in good comfort“ und schildert die Gesprächssituation „in front of his stately villa, under the beautiful trees of his large well-kept garden“. Genau dort nimmt die Kamera Richard Strauss ins Visier und versäumt nicht, zuvor mit den Pfingstrosen ein Symbol für den herrlichen Garten zu finden.
Villa und Garten werden zur Anklage, wenn man sich die Szenen aus München vor Augen führt, die das gleiche Filmteam zuvor im Mai 1945 gedreht hat.

Künstler im Nationalsozialismus

Über die Begegnung zwischen Klaus Mann und Richard Strauss haben Wissenschaftler viel geschrieben.

Klaus Mann 1949. Foto: Archiv Monacensia
Klaus Mann 1949. Foto: Archiv Monacensia

Im Kern wirft Klaus Mann Richard Strauss vor, dass er, obwohl er in materieller Hinsicht im Exil problemlos hätte leben können, in Deutschland geblieben ist und den Nazis als Aushängeschild gedient hat. Man kann sogar noch weiter gehen, wenn man bedenkt, dass Strauss in Nazi-Deutschland gerne und häufig aufgeführt wurde und dass er etwa die Olympiahymne von 1936 komponiert hat:
Er orchestrierte das Regime.
In München ging Hitler gerne abends ins Gärtnerplatztheater, und sein Lieblingsstück war die „Die lustige Witwe“ von Franz Lehár. Passend zum vulgären erotischen Geschmack des Führers arbeitete die Inszenierung mit Tanzeinlagen von Dorothy van Bruck, die bürgerlich Ilse Stange hieß.
Das Stück mit seinem schwülstigen Sexismus konnte zu Kriegsbeginn nicht mehr aufgeführt werden – der Titel „Die lustige Witwe“ bekam für die Witwenmacher einen zu unangenehmen Beigeschmack.
Die Kunst von Richard Strauss aber war nicht das, was Hitler bevorzugte. Ähnlich wie bei Emil Nolde, entsprach das künstlerische Niveau des Komponisten nicht dem des Naziführers.

Es geht um ästhetischen Anspruch und moralische Integrität

Es wäre daher völlig verfehlt, Strauss’ Musik als billige Nazimusik zu bezeichnen. Es geht vielmehr um den ästhetischen Anspruch und um die moralische Integrität. Kunst und Gesellschaft, Bürger und Künstler treten auseinander.
Klaus Mann schreibt dazu: „…Ein Künstler von solcher Sensitivität – und dabei stumpf wie der Letzte, wenn es um Fragen der Gesinnung, des Gewissens geht! Ein Talent von solcher Originalität und Kraft, ein Genie beinah – und weiß nicht, wozu seine Gaben ihn verpflichten! Ein großer Mann – so völlig ohne Größe!…“
Thomas Mann hat im „Doktor Faustus“ dieses Thema bearbeitet. Nicht zufällig spielen die „Salome“ von Strauss und „Palestrina“ von Pfitzner dort eine wichtige Rolle.

Richard Strauss wurde seiner moralischen Verpflichtung, dem Unrecht der Nazi-Herrschaft entgegenzutreten, nicht gerecht. Gegen die Ächtung jüdischer oder politisch missliebiger Musiker, Schriftsteller oder Maler hat er nicht protestiert. Weil er glaubte, das Ästhetische vom Politischen trennen zu können, hat er sich mitschuldig gemacht.

Die Würde des Menschen ist unantastbar

Auf welche Werte kann man einen Künstler verpflichten? Nach dem Ende des 2. Weltkriegs haben die Völker mit der Charta der Vereinten Nationen und der UN Menschenrechtskonvention und haben wir Deutsche mit den ersten 20 unveränderlichen Artikeln des Grundgesetzes dafür einen klaren Rahmen geschaffen. Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Bereits diesen fundamentalen Grundsatz haben die Nazis in allen Facetten ihres Menschenbildes und politischen Handelns verletzt, und viel zu viele Deutsche haben es geschehen lassen.

 

Mit 70 aufs Dach der Welt

Ein Münchner und sein Lebenstraum

Mit 70 aufs Dach der Welt

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Gerd" Schütz war 20 Jahre lang unser Nachbar. Oft war er für längere Zeit verschwunden, und wenn wir ihn dann nach Wochen im Treppenhaus oder auf der Straße trafen, hat er von seinem neuesten Abenteuer irgendwo am anderen Ende der Welt erzählt.

Kurz bevor wir aus München weggezogen sind, hab ich mich mit ihm zusammengesetzt, um endlich Genaueres über sein spannendes Leben zu erfahren.

Gerd ist Jahrgang 50. Sein Leben ist von zwei Leidenschaften geprägt: der für seinen Beruf als Steuerberater und der für hohe Berge. Damit sind nicht etwa hoch aufragende Alpengipfel gemeint, nein, Gerd besteigt die höchsten Berge, die die Kontinente zu bieten haben: die Seven Summits ››. Und in zwei Jahren, wenn er 70 ist, will er, nach mehreren Anläufen, endlich den Mount Everest ›› besiegen und der älteste Europäer auf dem höchsten Berg der Welt sein.

Der Mount Everest in all seiner Pracht. Dort oben will Gerd stehen, wenn er 70 ist. Foto: Privat

Sechs von den Seven Summits hat Gerd bereits bestiegen. Und das nicht etwa als durchtrainierter Sportler, der Zeit seines Lebens auf dieses Ziel hingearbeitet hat. Seine Karriere als Extrembergsteiger hat erst begonnen, als er 58 war, obwohl er schon als kleiner Junge davon geträumt hatte. Damals durften er und seine Brüder Radiosendungen hören, in denen von den Abenteuern tollkühner Männer im fernen Himalaya die Rede war. Und genau solche Abenteuer wollte er auch erleben, wenn er erst erwachsen war.
Doch sein Leben verlief anders, als er es sich erträumt hat.

Der lange (Lebens-)Weg auf den höchsten Berg

Das Geld der Eltern reichte nur für das Studium seiner beiden älteren Brüder, deshalb sollte Gerd eine Lehre machen. Er aber besucht heimlich das Abendgymnasium, um das Abitur zu machen. „Die Eltern meinten, ich sei abends mit Mädels unterwegs.“ Irgendwann läßt sich sein Tun nicht mehr verheimlichen. Wider Erwarten akzeptieren und unterstützen die Eltern seinen Plan.

Während der Bundeswehrzeit lernt er beim Karneval ein Mädchen kennen. Sie fahren zusammen in Urlaub, das Mädchen wird schwanger. Obwohl er erst 20 ist, bestehen die Eltern auf einer Heirat, finanzielle oder großelterliche Hilfe für den Nachwuchs gibt es nicht. Der Traum vom BWL-Studium mit anschließendem Job in China ist damit ausgeträumt. Gerd empfindet es als Katastrophe, dass er all seine Pläne aufgeben muss. Er nimmt verschiedene Jobs an, um die junge Familie zu ernähren. Schließlich wird er Bilanzbuchhalter – das Sprungbrett für seinen späteren Beruf als Steuerberater.

Die Ehe geht nicht gut. Gerds Wunsch, in die weite Welt hinauszuziehen, stößt bei seiner jungen Frau auf Abwehr, zu verschieden sind ihre Lebensentwürfe. Gerd lässt seine Familie in seiner Heimatstadt in Oberfranken zurück und geht nach München, um an der Uni die notwendigen Kurse für den Steuerberaterberuf zu belegen. Das Paar ist schon in der Trennungsphase, als seine Frau ihn besucht – sie wird erneut schwanger. Er geht nach Oberfranken zurück, arbeitet dort als Steuerberater, engagiert sich sozial, wird stellvertretender Bürgermeister. Die Scheidung lässt sich nicht mehr vermeiden und Gerd kehrt endgültig nach München zurück, wo er seine eigene Kanzlei eröffnet.

“Ich habe nur gearbeitet, nicht gelebt.”

Zehn Jahre arbeitet er vom frühen Morgen bis in die späte Nacht, um die hohen Scheidungsschulden abzutragen. Er liebt zwar seinen Beruf, der enge persönliche Kontakt mit den Mandanten ist ihm wichtig, mit seinem kleinen Team zu arbeiten macht ihn glücklich. Doch seine privaten Beziehungen zerbrechen an der geradezu fixen Idee, die Schulden so schnell wie möglich loszuwerden. Sein Arbeitstag beginnt morgens um vier, abends ist er nur noch müde. Für Urlaub hat er keine Zeit. Im Rückblick sagt er: „Es war ein Fehler, dass ich mir nicht mehr Zeit genommen habe. Ich habe nur gearbeitet, nicht gelebt. Mit 50 war ich sehr unzufrieden mit meiner Situation, und ich hab verstanden, dass ich aus dem Hamsterrad rauskommen und was verändern muss.“

Weihnachten auf dem Kilimandscharo

Endlich nimmt er sich Zeit für seine eigenen Interessen und beginnt mit dem Bergsteiger-Training. Sein erster Berg wird der Kilimandscharo ››. Er ist inzwischen 58. Um der weihnachtlichen Einsamkeit zu entkommen, nimmt er sich vor, an Heiligabend auf dem Gipfel des höchsten afrikanischen Berges zu stehen, dem ersten der Seven Summits. Und er schafft es, allein mit einem Führer. „Das war ein unglaublich tolles Erlebnis!“

Der Aconcagua war sein zweiter Gipfel aus den Seven Summits. Foto: Stephan Bleek

Als ihn beim anschließenden Skiurlaub sein Skiführer fragt, ob er Lust habe, im Herbst mit ihm den Anden-Gipfel Aconcagua ›› zu besteigen, sagt er zu.
Dreimal hat er Anlauf genommen, um den mit 7000 Metern höchsten Berg außerhalb Asiens zu besteigen. Schlechte Wetterbedingungen, Streit im Team und schließlich Erfrierungen an den Fingerkuppen zwingen ihn jedes Mal zum Aufgeben. „Aber ich wollte unbedingt hoch! Es geht alles, wenn der Kopf nur will. Und wenn man dann auf dem Gipfel steht, merkt man die Erschöpfung nicht. Sobald du dich aber entscheidest, umzukehren, merkst du, wie fertig zu bist. Dann passieren auch die meisten Unfälle.“

Die Besteigung des Aconcagua motiviert ihn, auch die anderen Gipfel der Seven Summits zu versuchen. Im Rückblick weiß er, dass er an dritter Stelle gleich den Mount Everest hätte angehen sollen. Die Erfahrungen, die dieser Berg bereit hält, hätten alle weiteren Besteigungen leichter gemacht. „Du weißt dann, dass es geht. Dass du es schaffen kannst.“ So aber hat er erst die anderen Berge der Reihe nach bestiegen.

Stürzende Bergführer, Riesenspinnen und Haar-Räuber – ein Abenteuer jagt das andere

Er erlebt dabei immer wieder besondere Abenteuer, aber auch kritische Situationen: einmal stürzt sein Bergführer von oben auf ihn herab und bricht ihm die Schulter; ein anderes Mal gerät er in eine Gletscherspalte und muss von seinem Führer daraus geborgen werden.

Weißes Haar reizt manche zum Zupacken! Foto: Privat

Im Dschungel von Papua-Neuguinea erwartet ihn ein geradezu surreales Erlebnis: das Team muss unter einem Meer handtellergroßer Spinnen hindurchkriechen, die in morgendlicher Starre in ihren Netzen hocken, die wie eine riesige silbrige Decke ein ganzes Tal überspannen. In Nepal reißt eine Frau ihm ein Büschel Haare aus: dort kennt man kein altersweißes Haar, und möglicherweise hoffte sie, ein Büschel davon möge ihr Glück bringen.

Im April 2015, beim zweiten Anlauf auf den Mount Everest, hat er das einschneidende Erlebnis seines Lebens. Auf 6400 Meter Höhe werden er und seine Gruppe von dem großen Erdbeben überrascht, das im wahrsten Sinn des Wortes aus heiterem Himmel über sie hereinbricht. „Die Luft war voller Kreischen, Donnern, Krachen. Der ganze riesige Berg hat gerumpelt und gezittert und gezuckt. Felsbrocken sind ganz nah an uns vorbei herabgestürzt, immer wieder sind Schneelawinen die Hänge hinunter gedonnert. Ich habe sofort gewusst, jetzt geht es um Leben und Tod. Das Schlimmste waren die Nachbeben. An Schlaf war nicht zu denken. Es gab keine Funkverbindung, überall war Chaos und Panik.“

Sie haben großes Glück, dass sie überleben. Eine Woche lang gelten sie als verschollen. Am sechsten Tag wagt Gerd mit seinem Führer den Abstieg zum Basislager. Langsam arbeiten sie sich über eine völlig veränderte Landschaft voran. Überall sind Gletscherspalten, wo vorher keine waren, Felsbrocken versperren die Route. Es dauert sehr lange, bis sie im Lager ankommen.

Seinen Xi-Stein trägt Gerd immer am Hals. Foto: Stephan Bleek

„Mein Xi-Stein ›› hat mich gerettet und mir ein zweites Leben geschenkt“, sagt er und zeigt auf den korallenfarbigen Stein, den er an einem Band um den Hals trägt. „Dies hier ist mein zweiter Xi-Stein. Der erste ist verbraucht. Für so einen Stein werden zwischen 30.000 und 100.000 Dollar bezahlt, wenn er echt ist. Es gibt viele Imitate, aber die Tibeter erkennen sofort, wenn der Stein echt ist. Sie wollen ihn dann unbedingt berühren.“

Kein Glück in der Liebe, aber beim Überleben

In der Liebe hat ihm der Stein kein Glück gebracht. Als seine Freundin erfährt, dass er zum Mount Everest zurückkehren will, um das traumatische Erlebnis zu verarbeiten, verlässt sie ihn. „Ich war wohl zu extrem für sie.“
Das hält ihn nicht davon ab, schon im Jahr danach einen erneuten Versuch an seinem Schicksalsberg zu wagen. Doch wieder soll die Gipfelbesteigung nicht gelingen. „Es hat eine Reihe von Fehlentscheidungen gegeben, die schließlich dazu geführt haben, dass ich bei 8300 m Höhe abbrechen musste“.

Zuhause beschließt er, beruflich kürzer zu treten und sich mehr auf seine Vorträge und auf sein Training zu konzentrieren. Noch einmal macht er eine neue Kanzlei auf (er ist jetzt 66 Jahre alt), immer noch geht er morgens zwischen 5 und 6 Uhr ins Büro. Der Beruf macht ihm nach wie vor großen Spaß, auf jeden Fall will er ihn so lang wie möglich weiterführen.

Dann, Anfang dieses Jahres, stellt er eine ungewohnte Kurzatmigkeit fest: Herzprobleme. Trotzdem fährt er nach Nepal und besteigt einen 6000er. „Ich hab tausend Schutzengel gehabt, dass da nichts passiert ist. Das war sehr leichtsinnig, ich hätte leicht einen Schlaganfall erleiden können.“

Zurück in München wird er operiert. Die Reha verweigert er: „Ins Büro zu gehen ist besser als jede Reha für mich.“ Trotzdem hat er sich vorgenommen, das Leben nun mehr zu genießen. Er macht einen Tanzkurs, lernt „endlich richtig“ Gitarre zu spielen. Und ab Juli geht das Training wieder los. Denn 2020 will er auf jeden Fall als ältester Deutscher und ältester Europäer auf dem Gipfel des Mount Everest stehen.

Ohne Sauerstoffzufuhr geht es nicht. Foto: Stephan Bleek

Es ist nie zu spät, seine Träume zu leben

Gerd ist überzeugt, dass er es schaffen wird: „Es geht alles, wenn man nur ein Ziel hat! Und man muss sich Zeit lassen. Ich will nicht nur hoch und wieder runter. Wenn ich auf die Berge gehe, möchte ich auch das Land und die Menschen kennenlernen. Und ich will die Natur genießen. Ich will auch die Seele und das Herz befriedigen. Deshalb nehme ich mir immer viel Zeit.“

Land und Leute kennenzulernen sind ein wichtiger Teil von Gerds Bergtouren. Foto: Privat

Gerd Schütz ist ein Mann, der für das, was er tut, mit Leidenschaft brennt. Und er ist felsenfest davon überzeugt, dass der Mensch alles erreichen kann, wenn er es nur will:

„Es ist nie zu spät, mit etwas Neuem anzufangen oder alte Träume zu verwirklichen. Man muss gesund sein – oder sich bemühen, gesund zu werden; das geht nämlich auch. Man muss sich überlegen, was einem Spaß machen könnte. Nicht einfach nur irgendwas machen. Und dann muss man den ersten Schritt tun. Das ist das Schwierigste. Wenn das geschafft ist, dann möchte man die glücklichen Erlebnisse nicht mehr missen. Nach dem erfolgreichen ersten Schritt traut man sich, weitere solche Schritte zu gehen. Und man darf keine Angst vor Veränderungen haben. Mir ging es nach jeder Veränderung immer besser. Man muss nach vorn gehen, nie zurück! Der Aufwand zahlt sich immer aus.
Und was kann schon passieren? Für mich kann das Schlimmste nur sein, dass ich abstürze und tot bin.“

Mehr Infos
über den Steuerberater und Extrembregsteiger, seinen Beruf und seine Leidenschaft, viele Bilder und Inspirationen finden Sie auf der Website ›› von Gerd Schütz. 
Gerd Schütz glaubt fest daran, dass er sein Ziel erreichen wird. Foto: Stephan Bleek

Wir wünschen Gerd von ganzem Herzen, dass sich sein Traum erfüllt und wir eines Tages in der Zeitung lesen: „Ältester Europäer auf dem höchsten Berg der Erde: Ein 70-jähriger Münchner hat es geschafft!“

 

 

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Festival der Generationen

Juli 2018 — Zwischennutzung im Büropalast

Festival der Generationen

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Schreibende lesen › – zu diesem Zweck gestalten wir vier der über hundert Zimmer in einem ehemaligen Bürokomplex mitten in München. Das prachtvolle Gebäude, in dem wir Raum für die Lesungen und zum Vorstellen der Marli Bossert Stiftung bekommen, stammt aus dem Jahr 1894, steht unter Denkmalschutz und wird demnächst komplett saniert. Die Eigentümer haben die großartigen Räumlichkeiten mit Deckenhöhen von bis zu vier Metern für eine Zwischennutzung zur Verfügung gestellt – was gerne von Kreativen aus der Kunst-, Film-, Medien- und Musikszene wahrgenommen wird. Unter dem Motto 5000 Zimmer Küche Bad ›› dürfen die Räume gestaltet und bespielt werden, um ein bunt-gemischtes Publikum an diesem Sommerwochenende zu unterhalten und zu erfreuen.

Wir nutzen sehr gerne die einmalige Gelegenheit und Einladung, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, und erschaffen für unsere Macher/innen ein »eigenleben.Lesezimmer«: Auf einer kleinen Bühne bauen wir die Szenerie einer altbackenen Wohnecke nach, wie man sie sich klischeehaft im Wohnzimmer von Oma und Opa vorstellen könnte. Dass die reale Welt von “Oma und Opa” ganz anders aussieht, als man vielleicht so denken würde, werden wir den geneigten Besuchern natürlich vor Augen halten – live und in Farbe!

Requisiten
Ein paar der Requisiten, mit denen wir das schöne Lesezimmer und die Schreibstube ausstatten werden.

Die Autorinnen und Autoren nehmen in dem schweren Ohrensessel in der “Leseecke” Platz und lesen aus ihren Werken vor (Programm ›) Etwa zehn Minuten wird jede Lesung dauern – wir möchten alles komplett filmen und auf Youtube anbieten für diejenigen, die nicht dabei sein können. Und natürlich als Andenken für die, die dabei waren. Nach den Lesungen haben die Autor*innen die Möglichkeit, mit den Gästen über das Werk, das Event und das Leben überhaupt zu diskutieren. Weil, wenn jemand das Leben mit all seinen Tücken und Überraschungen kennt, dann sind das die Macher/innen von eigenleben.jetzt und ihre Altersgenossen.

Vorlesen im Lesezimmer, schreiben in der Schreibstube

Wer möchte, kann sich in die minimalistisch gestaltete »Schreibstube« zurückziehen. Die Schreibstube soll für Lesende und Besucher offen sein, um spontan zu schreiben. Dazu stellen wir eine “moderne Schreibmaschine” bereit (ein altes Laptop). Die besten Texte von Jung und Alt werden wir bei eigenleben.jetzt veröffentlichen. Die besten Autor*innen bekommen die Chance, in den erlesenen Kreis der eigenleben-Macher/in aufgenommen zu werden. Aber natürlich nur, wenn sie mindestens 60 Jahre Lebenserfahrung haben.

Im »Gästezimmer« werden dann echte Schreibmaschinen zur Verfügung stehen, hier können sich die Besucher in einer Art Gästebuch eintragen. Das Magazin eigenleben.jetzt kann man vor Ort kennenlernen, es werden immer Ansprechpartner da sein, um über die Projekte der Marli Bossert Stiftung aufzuklären. Das Büro unserer »eigenleben-WG« steht für Gespräche mit interessierten Macher/innen, Kooperationspartnern, Sponsoren u.ä. zur Verfügung.

Gefördert von der Landeshauptstadt München

Wir sind sehr stolz darauf, dass die Stadt München bereits so kurz nach der Gründung der Marli Bossert Stiftung e.V. Interesse an unseren Aktivitäten hat und uns von verschiedenen Referaten Zuschüsse für diese Veranstaltung bewilligt hat. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns beraten und unterstützt haben und sich so engagiert beim Kulturreferat und den Bezirksausschüssen Schwabing-West und Maxvorstadt dafür eingesetzt haben!

Zwischennutzung im Bürogebäude
Pappenheimstraße 14, 80335 München-Maxvorstadt

Dieses besondere Event hat das Münchner Kulturreferat vermittelt, damit solche coolen Zwischennutzungen nicht immer nur den jungen Hüpfern und digital natives vorbehalten bleiben. Ganz im Sinne der Marli Bossert Stiftung ist, dass diese Veranstaltung dort zur Begegnung der Generationen beiträgt, wo es immer weniger Begegnungsmöglichkeiten gibt: in der Großstadt. Man läuft sich zwar über den Weg, trifft sich im Treppenhaus oder im Supermarkt, aber ein Austausch findet selten statt. Die Jungen kennen kaum noch Alte (Woher auch, wenn die Großeltern dauernd um die Welt jetten und immer beschäftigt sind?) und die Alten wundern sich so manches Mal über die Jungen. Bei dieser Veranstaltung sollen alle Gelegenheit haben, eigene Klischees und Vorurteile wahrzunehmen und bestenfalls zu revidieren. Denn nur was man kennt, kann man schätzen und respektieren. Über den gemeinsamen Nenner von Schaffensfreude und Kulturgenuss werden bestimmt viele interessante Impulse entstehen – für alle Generationen.

Einen herzlichen Dank auch an die Freiwilligen-Agentur Tatendrang ››, die uns spontan und unbürokratisch unterstützen.

 

Ein Rückblick – So war das Festival der Generationen

Fotos und eine Beschreibung der ersten »eigenleben-WG« hier ›

Die Beiträge der Lesenden live aus dem »Lesezimmer« hier ›

 

Die Termine

Das Gästezimmer und die Schreibstube sind für alle, Jung und Alt, jederzeit geöffnet.
Im WG-Büro kann man sich in Ruhe über die Projekte der Marli Bossert Stiftung und das Konzept des Online-Portals eigenleben.jetzt unterhalten. (Räume 203a – 203c).


Freitag, 27. Juli, Lesezimmer Raum 202

Lesungen jeweils 10 Minuten zur vollen Stunde, danach Diskussion und Gespräche.
Moderation: Ulrike und Christian Auras, Tollhaus Theater Compagnie ››

16:00 Uhr

Eröffnung »5000 Zimmer Küche Bad«

16:30 Uhr

Eröffnung »eigenleben-WG« Felix Lang, Bezirksausschuss 3 Maxvorstadt

17:00 Uhr

Lothar Thiel

18:00 Uhr

Dodo Lazarowicz

19:00 Uhr

Markus Dosch

20:00 Uhr

Ulrike Ziegler

Die Lesenden ›


Samstag, 28. Juli, Lesezimmer Raum 202

Lesungen jeweils 10 Minuten zur vollen Stunde, danach Diskussion und Gespräche.
Moderation 11:00 bis 15:00 Uhr: Angela Roethe ››
Moderation 16:00 bis 20:00 Uhr: Ulrike und Christian Auras, Tollhaus Theater Compagnie ››

11:00 Uhr Elfriede Hafner-Kroseberg
12:00 Uhr Lothar Thiel
13:00 Uhr Elisabeth Weißthanner
14:00 Uhr Andreas Giger
15:00 Uhr Cornelia von Schelling, Gast: Hannelore Kiethe, Münchner Tafel e.V. (oder So., 17 Uhr)
16:00 Uhr Ulrike Ziegler, Gast: Pascale Lorenc, Senior*innen-Gesellschafterin
17:00 Uhr Markus Dosch
18:00 Uhr Dodo Lazarowicz
19:00 Uhr Gabriele Schleuning
20:00 Uhr Hubert Kretschmer

Die Lesenden ›


Sonntag, 29. Juli, Lesezimmer Raum 202

Lesungen jeweils 10 Minuten zur vollen Stunde, danach Diskussion und Gespräche.
Moderation 11:00 bis 16:00 Uhr: Gabriela Weitenauer, Texterin, Autorin
Moderation 17:00 bis 20:00 Uhr: Angela Roethe ››

14:00 Uhr Elfriede Hafner-Kroseberg
15:00 Uhr Ulrike Ziegler
16:00 Uhr Hubert Kretschmer
17:00 Uhr Cornelia von Schelling, Gast: Hannelore Kiethe, Münchner Tafel e.V. (oder Sa., 15 Uhr)
18:00 Uhr Andreas Giger
19:00 Uhr Elisabeth Weißthanner
20:00 Uhr Lothar Thiel

Die Lesenden ›


Konzept und Ausstattung

Idee und Umsetzung: Anne Bauer ››, Christian Baur ››, Flavio Cury ››.
Schreibmöbel (die eigentlich “Trinkmöbel” sind): Michael von Mücke, Rumms ››
Außerdem danken wir den verschiedenen Personen und Institutionen, die die ganzen tollen Requisiten zur Verfügung stellen.

Mehr zum Event, aktuelle Gesuche und Terminabstimmungen gibt es bei Facebook bei der Veranstaltung ›› und in der Gruppe ››.

Zur Info: Wir werden Foto- und Filmaufnahmen während der Veranstaltung machen, um das Event auch für die zu dokumentieren, die nicht dabei sein können. Wer nicht in Bild und Film erscheinen möchte, teilt das bitte den anwesenden Medienmacher/innen mit.

 

Entwürfe für den Flyer zum "Lesezimmer"
Aus einigen Entwürfen wurde schließlich der rechte ausgewählt und ziert nun Plakate und Postkarten.

 

Logos der LH München, KR und BA 3 und 4

 

 

 

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Die Seelenpflegerin

Sich Zeit nehmen und das eigene Ego schrumpfen

Die Seelenpflegerin

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Wir" kennen uns aus dem Yoga ››. Pascale ist etwa in meinem Alter und ebenfalls Rentnerin, aber auch sie ist weiterhin berufstätig. Als ich eines Tages erfuhr, dass sie als Gesellschafterin für Seniorinnen und Senioren arbeitet, war ich überrascht. Für mich war das ein Beruf aus alten Zeiten. Könige, Fürsten oder Großbürger hatten einst Gesellschaftsdamen. Ich wusste gar nicht, dass es das heute auch noch gibt.
Ich wollte wissen, wie Pascale zu dieser ungewöhnlichen Arbeit gekommen ist, und sie war gern bereit, mir mehr darüber zu erzählen. Wir haben uns also in dem sympathischen Münchner Café Tante Emma ›› getroffen, um über die Geschichte ihrer “späten Berufung”, wie sie es nennt, zu reden.

Im Café mit Pascale Lorent
Das Gespräch im Café mit Pascale macht allen Freude, nicht nur der direkten Gesprächspartnerin. Irgendwann lauschte das halbe Café Pascales lebendigen Ausführungen. Fotos: Anne Bauer
Pascale Lorent – immer für einen Scherz zu haben
Kein Grund, sich hinterm Grünzeug zu verstecken: Pascale Lorenc hat es mit ihrer unbändigen Energie geschafft, ihren Traumberuf zu leben und Seniorinnen und Senioren im Alltag zu begleiten und zu unterstützen. Foto: Anne Bauer

Pascale Lorenc kommt aus Frankreich. Genauer aus der Region im Norden, in der man Ch’ti spricht, jenen für den Rest der Franzosen kaum verständlichen Dialekt, der durch die Kinokomödie Willkommen bei den Sch’tis ›› (im Original »Bienvenue chez les Ch’tis«, 2008) einem breiten Publikum bekannt geworden ist.
Pascale sagt, jeder Franzose hört sofort, wo sie herkommt. Das kann ich nicht beurteilen, doch ich finde, dass sie ein ausgezeichnetes Deutsch spricht, ganz ohne das ch’ti-typische Nuscheln, aber mit dem bekannt charmanten französischen Akzent.

Sie wollte sich München nur mal ansehen – und sie ist geblieben

Geboren und aufgewachsen in Roubaix, ist sie mit 24 Jahren nach München gekommen. Sie wollte fort aus Nord-Frankreich, wie viele ihrer Landsleute, und bei einem Job in einem Club Med hat sie einen Münchner kennengelernt, der ihr von seiner Heimatstadt vorgeschwärmt hat.

Sie hat seine Einladung angenommen, um sich München mal anzusehen. Und sie ist geblieben: „Ich hab mich sofort in die Stadt verliebt. Das war 1974, zwei Jahre nach den Olympischen Spielen. Die ganze Stadt war noch richtig schön herausgeputzt. Es hat mir alles sehr gut gefallen, vor allem die Jugenstilhäuser in den verschiedenen Farben, so schön und gepflegt. Aber auch die Landschaft, die Berge und die Seen. Und natürlich hat mir gefallen, dass man in Bayern genauso gern Bier trinkt wie in meiner nordfranzösischen Heimat.“
Pascale hat schnell Arbeit und eine Unterkunft gefunden und sie hat ihre Heimat sieben Jahre lang nicht vermisst.

Intermezzo in der französischen Heimat

Dann ist sie nach Frankreich gefahren, um ihrer an Krebs erkrankten Mutter beizustehen. Als sie nach dem Tod der Mutter nach Deutschland zurückkehren will, lernt sie auf einem Fest einen Mann kennen, der dann der Vater ihrer Tochter wird. Sie heiratet und bleibt in Frankreich.

Die Ehe hält neun Jahre. Nach der Trennung kehrt sie mit der sechsjährigen Tochter Fanny nach München zurück. Hier muss sie feststellen, dass es in Deutschland für alleinerziehende Mütter sehr viel schwieriger ist, eine Arbeit zu finden, als in Frankreich. Damals, 1990, gibt es hier keine Ganztagsschule, und schweren Herzens gibt sie ihr Kind nachmittags in einen Hort. Ständig hat sie ein schlechtes Gewissen, weil sie so wenig Zeit für die Tochter hat. Doch die französische Schule, die Fanny besuchen soll, damit ihr zum Stress der Trennung und des Umzugs nicht auch noch der Stress der fremden Sprache zugemutet wird, ist teuer, und Pascale kann sich einen Teilzeitjob nicht erlauben.

Im Gespräch mit Pascale Lorent
Nein, es gab keinen abgesprochenen Dresscode. Selbst das Handy war farblich passend umhüllt! Perfekt für die Fotos: Anne Bauer

In den folgenden Jahren arbeitet sie für große Firmen im kaufmännischen Bereich. Doch immer wieder muss sie die Arbeitsstelle wechseln, viermal wird ihr betriebsbedingt gekündigt. Ihre letzte Kündigung erhält sie 2003. Da ist sie bereits über 50 und es stellt sich ihr die Frage, was tun?
Freunde, die wissen, dass sie eine gute Masseurin ist, schlagen ihr vor, ihre Gabe zum Beruf zu machen. So beginnt sie eine Ausbildung zur ayurvedischen Therapeutin.
Auf einer Reise nach Indien möchte sie ihre Ayurveda-Kenntnisse vertiefen. Zugleich will sie sich damit einen langgehegten Traum erfüllen: „Mit 23 – es war die Hippie-Zeit – habe ich die indische Philosophie entdeckt. Und ich wollte unbedingt nach Indien. Das Land hat mich fasziniert. Ich sage immer, eigentlich bin ich auf meiner Reise nach Indien in München hängengeblieben!“

Ein Buch verändert ihr Leben

Schon zu ihrem 50. Geburtstag hat sie beschlossen, ihr bisheriges Leben zu ändern, weil sie es als chaotisch und unstrukturiert empfindet. Eine Freundin hat sie auf das Buch Regards sages sur un monde fou ›› des französischen Autors Arnaud Desjardins aufmerksam gemacht. „Ich habe das Buch verschlungen. Es hat mir auf so viele Fragen meines Lebens Antworten gegeben. Arnaud Desjardins ist zu meinem spirituellen Meister geworden.“

Sie nimmt Kontakt zu ihm auf und reist in seinen Ashram in Frankreich. Desjardins bestärkt sie in ihrem Wunsch, nach Indien zu reisen und empfiehlt ihr einen Aufenthalt in einem abgelegenen Ashram im Himalaya. Als sie 2004 zu ihrer sechsmonatigen Reise nach Indien aufbricht, folgt sie dieser Empfehlung: „Diese Einsamkeit dort war für mich eine tolle Erfahrung!“

Zurück in München ist ihr klar, dass sie sich im sozialen Bereich selbständig machen will. Schon zwei Jahre zuvor hatte sie sich ehrenamtlich in der Betreuung behinderter Kinder engagiert. Nun möchte sie sich beruflich der Begleitung alter Menschen widmen: „Eine innere Stimme hat mir immer wieder gesagt: alte Menschen sind die Verlierer in unserer Gesellschaft!“

Doch die Verwirklichung der Idee, sich damit auch ihren Lebensunterhalt zu verdienen, gestaltet sich schwieriger, als sie es sich vorgestellt hat. Zunächst belegt sie bei der IHK ein Seminar für Frauen, die sich selbständig machen wollen, gefolgt von einem mehrmonatigen Kurs zur Seniorenbegleitung.
Danach arbeitet sie ein halbes Jahr ehrenamtlich in einem Münchner Seniorenstift, um Erfahrungen zu sammeln. Dabei kann sie feststellen, wie groß der Bedarf nach einer Begleitung alter Menschen in solchen Einrichtungen ist. Aber als sie der Heimleitung ihre Dienste gegen Bezahlung anbietet, bekommt sie zur Antwort: „Frau Lorenc, wir holen uns doch nicht die Konkurrenz ins Haus!“

Das bleibt nicht die einzige derartige Erfahrung bei ihren Versuchen, Klienten zu finden. Den Mitarbeitern in den Heimen ist es verboten, Kunden zu vermitteln, und auch die ambulanten Pflegedienste haben kein Interesse daran, ihr zu helfen. Dasselbe gilt für Luxus-Seniorenheime, die sehr viel Geld von ihren Kunden verlangen: „Die Aktionäre verdienen auf dem Rücken der Alten und des Personals. Überall schottet man sich ab, sobald es um Geld geht, das den Einrichtungen durch unsere Mitarbeit entgehen könnte.“

»Wir bekommen keinerlei Unterstützung, wir sind nur geduldet«

Denn Pascale ist nicht allein mit ihrem Angebot. „Es gibt viele ältere Frauen und auch einige Männer, die sich durch die Altenbetreuung etwas dazuverdienen und ihre Rente aufbessern wollen.“ Sie hat versucht, ein Netzwerk dieser Betreuer aufzuziehen, sie hat sich an die Politik gewandt und sogar Unterstützung durch einen Münchner Politiker erhalten, der für sie einen Brief an Peer Steinbrück geschrieben hat. Aber all diese Bemühungen sind im Sande verlaufen.

Und doch hat sie viel zu tun. Wie kommt sie nun an ihre Klienten?
„Ich habe oft Glück gehabt. Meist wenden sich die Angehörigen der Heimbewohner an mich, weil sie sich selbst dadurch entlasten können. So bin ich vor allem in Heimen beschäftigt, was ich eigentlich nicht wollte. Wir bekommen dort keinerlei Unterstützung. Wir sind nur geduldet, weil die Angehörigen uns beauftragen.
An die Leute, die noch zuhause leben, kommt man nicht ran, obwohl es so viele gibt. Sie leiden unter dem Alleinsein, weil gleichaltrige Freunde schon weggestorben sind. Doch oft sind sie zu stolz und vereinsamen lieber, anstatt sich von Fremden helfen zu lassen. Wenn uns dann die Angehörigen beauftragen, sind die Alten anfangs meist sehr skeptisch. Aber wenn die Chemie stimmt, ist alles gewonnen!”

»Ich bin für die seelische Pflege da.«

„Es gibt natürlich Ausnahmen: meine Klientin Roswitha, zum Beispiel, ist 93, eine ehemalige Politik-Journalistin. Sie hat erkannt, dass das Alleinsein nicht gut für sie ist und dass sie Hilfe braucht. Sie hat selbst ein Inserat aufgegeben, in dem sie nach einer „Gesellschafterin mit Niveau“ gesucht hat. 30 Zuschriften hat Roswitha bekommen. Ich habe als Erste reagiert, und es hat sofort zwischen uns gefunkt.“
Und wie gelingt es ihr, das Vertrauen der alten Menschen zu gewinnen?
„Wichtig ist, sich Zeit zu nehmen. Auf die Eigenheiten und Wünsche der Klienten einzugehen. Flexibel zu sein. Und das eigene Ego zu schrumpfen!“

Pascale mag ihre Arbeit, trotz oder wegen der Herausforderungen: „Jeder einzelne Klient ist anders, jeder hat seine eigenen Interessen und besonderen Wünsche. Die einen wollen diskutieren, über Gott und die Welt. Ich mag es besonders, wenn es um philosophische Themen geht. Andere wollen shoppen gehen, oder ins Café, oder ins Museum. Oder ich soll ihnen vorlesen, viele sehen ja nicht mehr so gut. Manchmal fahren wir auch zusammen irgendwohin. Die meisten sind glücklich, eine Ansprache zu haben und endlich mal wieder ein bisschen rauszukommen. Ich bin nicht für die körperliche, sondern für die seelische Pflege da!“

Mehr Infos
Wer Pascale Lorenc kontaktieren möchte, ob als Gesellschafterin oder als Kollegin, um ein gemeinsames Netzwerk aufzubauen: einfach anrufen unter 0177 3505964‬ oder mailen ››  
Freude an der Gesellschaft für Seniorinnen und Senioren
Mit ihrem Einfühlungsvermögen und dem offensichtlichen Spaß an der Gesellschaft ist Pascale Lorenc sehr beliebt bei ihren Klientinnen und Klienten.

2005 hat sich Pascale selbständig gemacht. Ihr Beruf ist offiziell nicht anerkannt. Die „offiziöse“ Bezeichnung ihrer Tätigkeit lautet „Häusliche Hilfe rund um die Familie“.
Seit jetzt drei Jahren bezieht sie Rente, die trotz 30-jähriger Arbeit im kaufmännischen Bereich nicht üppig ausfällt. Bis dahin musste sie allein von ihren Aufträgen als Gesellschafterin leben, und das war oft schwierig.

Was wünscht sie sich, damit ihre Arbeit leichter wird?
„Ich würde mich freuen, mehr Unterstützung zu erfahren, auch von der Politik. Und ich würde gern Vorträge halten, um den Menschen die Angst vor dem Alter, vor der Unselbständigkeit zu nehmen. Und ich möchte ein Buch schreiben! Ein Buch für meine französischen Landsleute. Den Titel weiß ich schon: Mes amis, les vieux Allemands, also: “Meine Freunde, die deutschen Alten”. Durch meine Arbeit mit den Senioren hier habe ich soviel erfahren über Deutschland und über die Leiden der Menschen im Krieg und in der Zeit danach. In Frankreich reden viele noch schlecht über die Deutschen. Das möchte ich ändern!“

Diese Aussage passt zu Pascale. Sie ist eine sehr warmherzige, mütterliche Frau, immer offen für die Sorgen der anderen, immer bemüht, zu helfen und zu trösten. Dankbare Auftraggeber schreiben, dass sie sie bei der Betreuung ihrer Angehörigen als „liebevoll, sensibel, geduldig, kreativ und kompetent“ erlebt haben.
Ich kann bestätigen, dass diese Eigenschaften sie sehr gut charakterisieren.
Es wäre gut für uns alle, wenn Menschen wie Pascale mehr Anerkennung erfahren würden. Schließlich geht es auch um unsere eigene Zukunft.

 

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