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eigenleben.jetzt

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StartKunst

Kunst

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Fotoworkshop Perspektivenwechsel mit Sabine

Wir starten mit einem neuen Workshop! Sabine Schulte ››, Fotografin, wird uns Einblicke in die Kunst der Fotografie geben!

Jedes Smartphone ist heute mit einer Kamera ausgestattet. Daher wollen wir beleuchten, wie wir diese “Immer-dabei-Kamera” für uns nutzen und im Alltag eine neue Perspektive einnehmen können. In dem Workshop werden nicht nur technischen Grundlagen der (Handy-)Fotografie beleuchtet, sondern vor allem auch grundlegende Aspekte der Bildgestaltung einbezogen.

Der Workshop spaltet sich in zwei Termine auf. Am ersten Termin (21.10) wird es Input und Anregungen geben und am zweiten Termin (28.10), eine Woche später, besprechen wir gemeinsam die fotografierten Werke.


Dabeisein: https://meet.ffmuc.net/neuemedien

  • Am Computer: über den Google Chrome Browser ›› öffnen
  • Am Smartphone/ Tablet: über die App Jitsi ›› (Achtung: unter Einstellungen bei »Server URL« https://meet.ffmuc.net eintragen)
  • Alle Informationen zum Freifunk München hier ››

 

Kopfgeburt

Verlust, Kampf und schöpferische Kraft

Kopfgeburt

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Die Luft am Tresen war heiß und stickig, der Lärm von Autos hinter der offenen Tür mischte sich mit Musikfetzen unter dunkel getönten Lampen.

Er sah um sich, betrachtete die Männer und Frauen, die miteinander sprachen und tranken, während sich manche auf der kleinen Tanzfläche der Bar bewegten. Alle schienen in Kontakt, nur er fühlte sich meilenweit entfernt.

Einsam

Ein plötzliches Gefühl von Einsamkeit überfiel ihn wie ein Sturzbach nach Regen. Er zahlte und verließ fluchtartig den Raum, schlug den Weg zum Flussufer ein und atmete tief die nun kühle Luft des Sommerabends. Je weiter er sich von der Stadt entfernte, umso heller sah er die Sterne, die über ihm in unglaublicher Zahl leuchteten.

Ohne viel nachzudenken, schlug er einen Trampelpfad ein und ließ sich aufatmend am Stamm einer Pappel nieder. Er sah den Wellen zu, die seine Sandalen umspielten, zog sie aus, fühlte das Nass zwischen den Zehen, ging einen Schritt hinein, bis das Wasser seine Jeans erreicht hatte. Er hielt inne und schloss die Augen, ein schmerzliches Sehnen nahm ihm die Luft.

Am Ufer eines Sees bei Abenddämmerung.
Luft zum Atmen. Foto: Ulrike Ziegler

Sie hatte ihn verlassen. Sie hatte gekämpft und verloren. Die Krankheit war stärker als sie gewesen und für einen Augenblick wünschte er, dass er es gewesen wäre, so unerträglich schien seither jeder Tag ohne sie. Was immer er tat, schien ohne Sinn. Er schlief unruhig und träumte wirres Zeug, rasierte sich nicht mehr, ging seinen Freunden aus dem Weg. Sein Atelier erschien ihm nackt und kahl, und wenn er etwas begann, legte er es nach Stunden wieder aus der Hand.

Das Wasser war so ruhig, so friedlich floss es dahin – ob es auch ihm Frieden bringen würde? Der Gedanke erschreckte ihn plötzlich und er wandte sich um, kletterte zurück zum Baum und lehnte seine heiße Wange an die Rinde.

Eingebung

Etwas dröhnte in seinem Kopf. Es war eine Spirale, die ihn öffnete, und er spürte, wie eine Figur aufstieg: lang die Beine, die in einen biegsamen Körper übergingen, in der linken Hand einen ehernen Schild unter jungen Brüsten, die rechte Seite an eine Lanze gelehnt, über dem quellenden Haar ragte ein Helm. Sie sah ihn an und sagte ein Wort: „Kämpfe!“

Er schlug verwirrt die Augen auf. Wo war er? War er eingeschlafen und hatte von ihr geträumt? Die Szene war wie ein dreidimensionales Bild in jede Zelle seines Gehirns eingraviert und er lief den Weg zurück, schnell, immer schneller.

In einer Bildhauer-Werkstatt.
Arbeiten getrieben von der Eingebung. Foto: Ulrike Ziegler

Als er in seinem Atelier ankam, schaltete er alle Lampen an, suchte den Eimer mit dem nassen Ton und fing an zu formen, zu kneten, zu streichen, das Gesehene zu gestalten. Es war wie ein Rausch, er dachte nicht und spürte, wie seine Hände ihn führten, wie sie ihm jede Ecke, jede Rundung zeigten, als ob sie Augen hätten. Als der Morgen dämmerte, war er fertig mit seiner Skulptur.

Er schlief tief und traumlos auf der alten Couch. Am nächsten Tag begann er mit dem Gipsabdruck und brachte einige Tage später sein Werk zum Gießer.

Pallas Athene?

Ein Freund, der ihn besuchte, betrachtete die Frau lange, die aus einem eckigen, leicht mürrischen Kopf wuchs, und machte ihn auf einen Wettbewerb der Stadt aufmerksam, die für den Eingang des Ostparks eine Bronzeskulptur suchte. Ohne sich viel Gedanken zu machen, schickte er einige Fotos und hielt nach zwei Wochen überrascht einen Brief in Händen, in dem der Kunstreferent der Stadt ihm mitteilte, dass er den Wettbewerb gewonnen hatte.

Als bei der Aufstellung des Kunstwerks ein Galerist den Mythos von Pallas Athene erzählte, die Zeus aus seinem Kopf geboren hatte, da lächelte er. So war das wohl meistens, die Juroren und Kunstkritiker wussten angeblich genau, was im Künstler vorgegangen war. Sollten sie doch. Er wusste es besser, und er ließ sie in dem Glauben.

Diese Kopfgeburt hatte ihm das Leben gerettet. Mit ihr begann eine neue Phase seiner Arbeit als Bildhauer.

 


»Kopfgeburt« von Elfriede Hafner-Kroseberg (Regie: Iris Seyband / Aufnahme und Schnitt: Volker Gerth):

https://eigenleben.jetzt/wp-content/uploads/2020/06/Elfriede-Hafner-Kroseberg_Kopfgeburt.mp3

Wie es zu dieser professionellen Aufzeichnung kam, berichtet uns Iris Seyband in einem Beitrag › .

 

Please don’t vanish

Über die Entstehung einer geheimnisvollen Botschaft

Please don’t vanish

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Wie ein  großer schwarzer Rabe hockt er im Gras vor der Kunstakademie – schwarze Stoffschuhe, schwarze Hose, schwarzes Shirt, schwarze Haare, schwarze Kopfhörer. Mit einer kleinen Schaufel sticht er exakt Rasenstücke aus entlang einer exakt gespannten Schnur. Neben ihm ein blauer Müllsack, in dem er die Erde sammelt. Seit etwa drei Wochen jeden Tag von morgens bis abends das gleiche Bild: Der schwarze Mann mit dem blauen Müllsack und der kleinen Schaufel, der still vor sich hin gräbt und gräbt.

Was macht der da? Was soll das?

Der mysteriöse Mann in Schwarz.
Der mysteriöse Mann in Schwarz. Zeichnung: Dodo Lazarowicz, Foto: Anne Bauer

Unter einem Baum entsteht ein spitzkegeliger Berg aus der Erde, die er ausgräbt, wie ein Termitenhügel. Alles ist sorgsam, was er tut, aufmerksam, achtsam, als dürfte nicht eine Erdkrume verloren gehen. Geht man weiter weg von der „Ausgrabung“ erkennt man, was er da macht. „PLEASE DON’T VANISH“, steht auf einmal da zu lesen im Erdboden. „EVEN IF I CAN’T RECALL YOU“.

Kunst „zum Anfassen“.
Kunst „zum Anfassen“. Foto: Anne Bauer

Mit einer kleinen Schere schneidet er das Gras an den Rändern der Buchstaben gleichmässig auf eine exakte Höhe ab. Seine wenigen Bewegungen sind ruhig, geschmeidig und weich. Nichts außer seinem Tun interessiert ihn, von nichts lässt er sich ablenken, stören. Er möchte wohl auch nicht gestört werden. Er arbeitet zwar draußen, aber er bleibt ganz in sich.

Auf die (lästige) Frage, was der Sinn der Worte im Gras sei und überhaupt, nimmt er kurz die Kopfhörer ab und sagt lakonisch: „Zur Erinnerung an die Verstorbenen“. Dann setzt er die Kopfhörer wieder auf und schneidet weiter das Gras. 

Was wohl dahinter steckt?

Er ist vermutlich Japaner. Im Buddhismus gibt es einen Satz: Tue, was du tust, von ganzem Herzen. Sonst nichts, nur das. Auch wenn du ein großer Koch werden willst, schneide jetzt die Petersilie, als gäbe es nichts Wichtigeres auf der ganzen Welt. 

Einige Tage später wird der Erdhügel zusehends kleiner. Der schwarze Rabe füllt die Buchstaben auf der Wiese wieder mit der Erde auf. Jetzt ist die Schrift eins mit dem Gras, aber auch gut lesbar. Wahrscheinlich wird aus ihr bald wieder Gras wachsen und alles ist dann verschwunden. 

Dann bleibt er verschwunden … Die Unendlichkeit der Endlichkeit … Und sowas von „nachhaltige Kunst“ …

Das vollendete Werk von oben.
Auf der anderen Wiese vor der Kunstakademie steht: PLEASE LET ME BELIEVE EVEN IF YOU DON’T EXIST. Foto: Anne Bauer

 

Dichter lesen

Konkrete Poesie – wenn Wörter zu Bildern werden

Dichter lesen

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LESEN

lieben

liegen
liegenschaft
liegen schafft verhältnis
im liegenschaftserhältnis
schafft liegen ein verhältnis
liegt schaffend im verhältnis
schafft liegend im verhältnis
liebschaft im verhältnis
schafft ein liegehältnis
liegt im schaftbehältnis
schaffe liegend
liegt im schaft
geschafft
geliebt

 

Hubert Kretschmer liest
Das Wiedersehen seiner Texte, die vor vielen Jahren entstanden waren, amüsiert ihn offensichtlich. Hubert Kretschmer In den Räumen, die sein Lebenswerk beheimaten: Das AAP (Archive Artist Publications) ist ein einzigartiges und umfassendes Archiv der Künstlerbücher. Foto: Anne Bauer

 


 

Hubert Kretschmer und Joseph Beuys
Was dem Beuys sein Hut sind dem Kretschmer die Hosenträger. Foto: Anne Bauer

hin und her

oder
die didaktik
der taktik
der didaktik

oder
die taktik
der didaktik
der taktik

bzw
die tragik
der didak-tik
der tik-tak
der tak-tik

 


 

dichtung

g    e    d    i    c    h    t
g   e   d   i   c   h   t
g  e  d  i  c  h  t
g e d i c h t
gedicht

 

dichter

setzen wir

die steine

 

und
immer dichter
rutschen
die formen

 

gedichte

zurechtlutschen

wie einen bonbon

 


 

 

Hubert Kretschmer liest
Bei einer Lesung aus Werken, die er im eigenen icon-Verlag herausgegeben hat, in den Räumlichkeiten des „Archive Artist Publications“. Im Hintergrund mit Fotoarbeiten von Marian Wilhelm. Foto: Anne Bauer

 


 

geh…………….geh…………….geh…………….geh…………….geh………
………weg…………….weg…………….weg…………….weg…………….weg

 

 

 

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Festival der Generationen

Juli 2018 — Zwischennutzung im Büropalast

Festival der Generationen

JETZT
LESEN

Schreibende lesen › – zu diesem Zweck gestalten wir vier der über hundert Zimmer in einem ehemaligen Bürokomplex mitten in München. Das prachtvolle Gebäude, in dem wir Raum für die Lesungen und zum Vorstellen der Marli Bossert Stiftung bekommen, stammt aus dem Jahr 1894, steht unter Denkmalschutz und wird demnächst komplett saniert. Die Eigentümer haben die großartigen Räumlichkeiten mit Deckenhöhen von bis zu vier Metern für eine Zwischennutzung zur Verfügung gestellt – was gerne von Kreativen aus der Kunst-, Film-, Medien- und Musikszene wahrgenommen wird. Unter dem Motto 5000 Zimmer Küche Bad ›› dürfen die Räume gestaltet und bespielt werden, um ein bunt-gemischtes Publikum an diesem Sommerwochenende zu unterhalten und zu erfreuen.

Wir nutzen sehr gerne die einmalige Gelegenheit und Einladung, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, und erschaffen für unsere Macher/innen ein »eigenleben.Lesezimmer«: Auf einer kleinen Bühne bauen wir die Szenerie einer altbackenen Wohnecke nach, wie man sie sich klischeehaft im Wohnzimmer von Oma und Opa vorstellen könnte. Dass die reale Welt von „Oma und Opa“ ganz anders aussieht, als man vielleicht so denken würde, werden wir den geneigten Besuchern natürlich vor Augen halten – live und in Farbe!

Requisiten
Ein paar der Requisiten, mit denen wir das schöne Lesezimmer und die Schreibstube ausstatten werden.

Die Autorinnen und Autoren nehmen in dem schweren Ohrensessel in der „Leseecke“ Platz und lesen aus ihren Werken vor (Programm ›) Etwa zehn Minuten wird jede Lesung dauern – wir möchten alles komplett filmen und auf Youtube anbieten für diejenigen, die nicht dabei sein können. Und natürlich als Andenken für die, die dabei waren. Nach den Lesungen haben die Autor*innen die Möglichkeit, mit den Gästen über das Werk, das Event und das Leben überhaupt zu diskutieren. Weil, wenn jemand das Leben mit all seinen Tücken und Überraschungen kennt, dann sind das die Macher/innen von eigenleben.jetzt und ihre Altersgenossen.

Vorlesen im Lesezimmer, schreiben in der Schreibstube

Wer möchte, kann sich in die minimalistisch gestaltete »Schreibstube« zurückziehen. Die Schreibstube soll für Lesende und Besucher offen sein, um spontan zu schreiben. Dazu stellen wir eine „moderne Schreibmaschine“ bereit (ein altes Laptop). Die besten Texte von Jung und Alt werden wir bei eigenleben.jetzt veröffentlichen. Die besten Autor*innen bekommen die Chance, in den erlesenen Kreis der eigenleben-Macher/in aufgenommen zu werden. Aber natürlich nur, wenn sie mindestens 60 Jahre Lebenserfahrung haben.

Im »Gästezimmer« werden dann echte Schreibmaschinen zur Verfügung stehen, hier können sich die Besucher in einer Art Gästebuch eintragen. Das Magazin eigenleben.jetzt kann man vor Ort kennenlernen, es werden immer Ansprechpartner da sein, um über die Projekte der Marli Bossert Stiftung aufzuklären. Das Büro unserer »eigenleben-WG« steht für Gespräche mit interessierten Macher/innen, Kooperationspartnern, Sponsoren u.ä. zur Verfügung.

Gefördert von der Landeshauptstadt München

Wir sind sehr stolz darauf, dass die Stadt München bereits so kurz nach der Gründung der Marli Bossert Stiftung e.V. Interesse an unseren Aktivitäten hat und uns von verschiedenen Referaten Zuschüsse für diese Veranstaltung bewilligt hat. Ein herzliches Dankeschön an alle, die uns beraten und unterstützt haben und sich so engagiert beim Kulturreferat und den Bezirksausschüssen Schwabing-West und Maxvorstadt dafür eingesetzt haben!

Zwischennutzung im Bürogebäude
Pappenheimstraße 14, 80335 München-Maxvorstadt

Dieses besondere Event hat das Münchner Kulturreferat vermittelt, damit solche coolen Zwischennutzungen nicht immer nur den jungen Hüpfern und digital natives vorbehalten bleiben. Ganz im Sinne der Marli Bossert Stiftung ist, dass diese Veranstaltung dort zur Begegnung der Generationen beiträgt, wo es immer weniger Begegnungsmöglichkeiten gibt: in der Großstadt. Man läuft sich zwar über den Weg, trifft sich im Treppenhaus oder im Supermarkt, aber ein Austausch findet selten statt. Die Jungen kennen kaum noch Alte (Woher auch, wenn die Großeltern dauernd um die Welt jetten und immer beschäftigt sind?) und die Alten wundern sich so manches Mal über die Jungen. Bei dieser Veranstaltung sollen alle Gelegenheit haben, eigene Klischees und Vorurteile wahrzunehmen und bestenfalls zu revidieren. Denn nur was man kennt, kann man schätzen und respektieren. Über den gemeinsamen Nenner von Schaffensfreude und Kulturgenuss werden bestimmt viele interessante Impulse entstehen – für alle Generationen.

Einen herzlichen Dank auch an die Freiwilligen-Agentur Tatendrang ››, die uns spontan und unbürokratisch unterstützen.

 

Ein Rückblick – So war das Festival der Generationen

Fotos und eine Beschreibung der ersten »eigenleben-WG« hier ›

Die Beiträge der Lesenden live aus dem »Lesezimmer« hier ›

 

Die Termine

Das Gästezimmer und die Schreibstube sind für alle, Jung und Alt, jederzeit geöffnet.
Im WG-Büro kann man sich in Ruhe über die Projekte der Marli Bossert Stiftung und das Konzept des Online-Portals eigenleben.jetzt unterhalten. (Räume 203a – 203c).


Freitag, 27. Juli, Lesezimmer Raum 202

Lesungen jeweils 10 Minuten zur vollen Stunde, danach Diskussion und Gespräche.
Moderation: Ulrike und Christian Auras, Tollhaus Theater Compagnie ››

16:00 Uhr

Eröffnung »5000 Zimmer Küche Bad«

16:30 Uhr

Eröffnung »eigenleben-WG« Felix Lang, Bezirksausschuss 3 Maxvorstadt

17:00 Uhr

Lothar Thiel

18:00 Uhr

Dodo Lazarowicz

19:00 Uhr

Markus Dosch

20:00 Uhr

Ulrike Ziegler

Die Lesenden ›


Samstag, 28. Juli, Lesezimmer Raum 202

Lesungen jeweils 10 Minuten zur vollen Stunde, danach Diskussion und Gespräche.
Moderation 11:00 bis 15:00 Uhr: Angela Roethe ››
Moderation 16:00 bis 20:00 Uhr: Ulrike und Christian Auras, Tollhaus Theater Compagnie ››

11:00 Uhr Elfriede Hafner-Kroseberg
12:00 Uhr Lothar Thiel
13:00 Uhr Elisabeth Weißthanner
14:00 Uhr Andreas Giger
15:00 Uhr Cornelia von Schelling, Gast: Hannelore Kiethe, Münchner Tafel e.V. (oder So., 17 Uhr)
16:00 Uhr Ulrike Ziegler, Gast: Pascale Lorenc, Senior*innen-Gesellschafterin
17:00 Uhr Markus Dosch
18:00 Uhr Dodo Lazarowicz
19:00 Uhr Gabriele Schleuning
20:00 Uhr Hubert Kretschmer

Die Lesenden ›


Sonntag, 29. Juli, Lesezimmer Raum 202

Lesungen jeweils 10 Minuten zur vollen Stunde, danach Diskussion und Gespräche.
Moderation 11:00 bis 16:00 Uhr: Gabriela Weitenauer, Texterin, Autorin
Moderation 17:00 bis 20:00 Uhr: Angela Roethe ››

14:00 Uhr Elfriede Hafner-Kroseberg
15:00 Uhr Ulrike Ziegler
16:00 Uhr Hubert Kretschmer
17:00 Uhr Cornelia von Schelling, Gast: Hannelore Kiethe, Münchner Tafel e.V. (oder Sa., 15 Uhr)
18:00 Uhr Andreas Giger
19:00 Uhr Elisabeth Weißthanner
20:00 Uhr Lothar Thiel

Die Lesenden ›


Konzept und Ausstattung

Idee und Umsetzung: Anne Bauer ››, Christian Baur ››, Flavio Cury ››.
Schreibmöbel (die eigentlich „Trinkmöbel“ sind): Michael von Mücke, Rumms ››
Außerdem danken wir den verschiedenen Personen und Institutionen, die die ganzen tollen Requisiten zur Verfügung stellen.

Mehr zum Event, aktuelle Gesuche und Terminabstimmungen gibt es bei Facebook bei der Veranstaltung ›› und in der Gruppe ››.

Zur Info: Wir werden Foto- und Filmaufnahmen während der Veranstaltung machen, um das Event auch für die zu dokumentieren, die nicht dabei sein können. Wer nicht in Bild und Film erscheinen möchte, teilt das bitte den anwesenden Medienmacher/innen mit.

 

Entwürfe für den Flyer zum "Lesezimmer"
Aus einigen Entwürfen wurde schließlich der rechte ausgewählt und ziert nun Plakate und Postkarten.

 

Logos der LH München, KR und BA 3 und 4

 

 

 

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Die alte Dame Winnetou

Erst kommt der Mensch, dann kommt die Kunst

Die alte Dame Winnetou

JETZT
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Wir "besuchen die Malerin und Graphikerin Else Winnewisser an einem kalten Dezembervormittag in ihrem Zuhause in Karlsruhe. Wir sind etwas zu früh dran, aber für die alte Dame ist das kein Problem. Sie empfängt uns im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses, in dem sie seit vielen Jahren lebt und arbeitet, und bittet uns in ihr Wohnzimmer. Viele Bücher, ein Werk ihres verstorbenen Ex-Mannes Heinz Schanz an der Wand, die Skulptur eines Kopfes („Das hat eine Freundin gemacht.“) geben dem Raum ein persönliches Flair.

Auf einem kleinen, liebevoll gedeckten Tisch hat sie Tee und Kaffee, Kuchen und selbst gebackene Plätzchen bereitgestellt. Während wir zugreifen, erzählt sie uns, dass sie schon früh aufgestanden ist, um in einem Hallenbad in der Nähe Schwimmen zu gehen. „Ich mach das oft“, sagt sie. “Es tut mir gut und hält mich fit.“
Die Fitness sieht man ihr an. 1936 in Heidelberg als jüngste von drei Töchtern eines Lehrers geboren, wirkt sie mindestens zehn Jahre jünger als sie ist. Ihre Haut ist glatt und rosig, die wachen Augen, vom selben leuchtenden Blau wie ihr Pullover, verengen sich zu halbmondförmigen Schlitzen, wenn sie lacht. Und sie lacht oft.

»Ich habe keine Zeit zum Malen gehabt.«

Bei der Vorbereitung auf den Termin hatte ich gelesen, dass Else Winnewisser bis heute von ihren Künstlerfreunden „Winnetou“ genannt wird. Der Spitzname wird sogar im offiziellen Katalog zu einer ihrer jüngsten Ausstellungen erwähnt. Ich frage sie, wie sie zu diesem Namen gekommen ist.
Die alte Dame lacht: „Das war während des Studiums. An der Kunstakademie musste jeder seinen Namen oben auf die Staffelei schreiben. Ich hab nur Winne hingeschrieben. Und jemand hat das dann zu Winnetou ergänzt. Der Name ist mir geblieben mein Leben lang.“
Das ist umso erstaunlicher, als sie, die begabte Künstlerin, der von ihren Lehrern Wilhelm Schnarrenberger und HAP Grieshaber eine große Zukunft vorausgesagt worden war, doch über vierzig Jahre lang in der Kunstszene so gut wie nicht präsent war. Wie ist es dazu gekommen?

Bei Else Winnewisser
Die Dame Winnetou empfängt uns in ihrem Heim, umgeben von ihrer eigenen Kunst und der anderer bekannter Maler, wie der ihres Ex-Manns Heinz Schanz. Fotos: Stephan Bleek

„Ich habe einfach keine Zeit zum Malen gehabt“, erklärt sie. Und sie erzählt, wie sie ihrem Vater nach dem Abitur eröffnet hat, dass sie an der Akademie in Karlsruhe Kunst studieren will. Ihr Vater hält davon nichts. Er will, dass sie in Heidelberg studiert und auch Lehrerin wird.
„Meine älteste Schwester war schon an der Kunstakademie gewesen. Das hatte meinen Vater viel Geld gekostet. Die zweite wollte Ärztin werden. Das war schwierig damals. Studienplätze hat es nach dem Krieg nur für die Männer gegeben. Aber sie hat es geschafft. Meine Schulnoten waren zwar nicht so fein wie die meiner Schwestern, aber in Kunst war ich immer gut! Ich wollte das unbedingt machen!“

Und Else setzt sich durch. Sie erreicht, dass sie die Aufnahmeprüfung machen und ein Semester zur Probe studieren darf. Am Ende des Probesemesters gewinnt sie einen Preis für eine Zeichnung: „100 Mark hab ich bekommen. Das war damals viel Geld! Und das hat meinen Vater umgestimmt. Er hatte mir ja nicht einmal zugetraut, dass ich das erste Semester schaffe!“
Täglich pendelt sie nun mit dem Zug zwischen Heidelberg und Karlsruhe, um die Kosten für ein Studentenzimmer zu sparen. Mit dem Auszählen von Lottozahlen am Wochenende und später mit dem Verkauf von Bildern kann sie sich ihr Studium finanzieren.
Else wird eine vielversprechende Kunststudentin. „Man hat mir geraten, freischaffend zu arbeiten. Aber ich hatte ja niemanden, der mich finanziell unterstützt hätte.“ Deshalb möchte sie zusätzlich das Staatsexamen für Lehramt machen, zur Sicherheit.

Die junge Studentin mit dem Häuptlingsnamen wird gern vorgeschickt, wenn es Probleme zu lösen gibt: „Fürs Examen sollten wir einen Akt, einen Kopf und Hühner zeichnen“ erzählt sie. „Ich bin also ins „Dörfle“gegangen – das war das Bordellviertel von Karlsruhe –, um dort Modelle fürs Aktzeichnen zu besorgen. Es war nicht ungefährlich für eine junge Frau, allein da hinzugehen. Aber eigentlich waren das dann sehr nette Leute … Und in der Musikhochschule nebenan hab ich die Modelle für die Kopfstudien gefunden, für 10 Mark die Stunde … Für die Hühnerzeichnungen haben wir Tische umgedreht und Maschendraht um die Tischbeine gewickelt. In diese Ställe haben wir dann die Hühner vom Hausmeister reingesetzt.“
Und Winnetou lacht.

Eklat bei der Prüfung 1960
Beim Examen 1959 abgelehnte Kopf-Zeichnung.
Foto: Stephan Bleek

Beim ersten Staatsexamen 1959 kommt es zum Eklat: die Zeichnungen, die sie und ein paar andere einreichen, werden als „nicht naturalistisch genug“ von der Prüfungskommission abgelehnt. Die geltende Prüfungsordnung stammt noch aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die Beurteilung führt zu heftigen Debatten in der Kunstszene, HAP Grieshaber tritt aus Protest zurück.
Ein Jahr später müssen die Studenten noch einmal nachweisen, dass sie die Kunst der naturalistischen Zeichnung beherrschen. Diesmal klappt es.

Else Winnewisser führt uns in die Wohnung nebenan, die ihr als Atelier und Gästeunterkunft dient. Überall Bilder und Zeichnungen, gerahmt und ungerahmt, auf der Staffelei, an den Wänden, am Boden gestapelt und auf den Möbeln verteilt.
Sie zieht die breiten Schubladen eines Architektenschranks auf und sucht in den Stapeln ungerahmter Blätter nach den ablehnten Zeichnungen. Meines Erachtens sind darauf eindeutig Hühner, Akte oder Köpfe zu erkennen, wenn auch sehr abstrahiert. Dann hält die Künstlerin einen Frauenkopf hoch. „Das hat ihnen dann gefallen!“ meint sie dazu verächtlich. Um ehrlich zu sein, mir gefällt auch diese Zeichnung sehr gut.
Genauso wie die anderen Arbeiten, die sie uns zeigt, Zeichnungen, Drucke, Gouachen. Sie stammen vor allem aus der Studienzeit und aus der jüngeren Vergangenheit. Meist zeigen sie kräftige Farben, vor allem ein leuchtendes Rot zieht sich wie loderndes Feuer durch das malerische Werk. Was für eine Energie diese Bilder ausstrahlen!

Im Atelier

Werke von Else Winnewisser

Zeichnung "Akte"
Gerne zeigt uns Else Winnewisser verschiedene ihrer Werke, Zeichnungen, Drucke, Gouachen. Sie stammen vor allem aus der Studienzeit und aus der jüngeren Vergangenheit. Fotos: Stephan Bleek

 

Die Künstlerin aber sieht dieses überwältigende Zeugnis ihres Schaffens ganz pragmatisch: „All das müsste ich unbedingt mal ordnen“, meint sie. „Das ist viel Arbeit. Wenn ich einmal Zeit dafür habe…“
Das ist der Satz, der Else Winnewissers Leben leitmotivisch zu begleiten scheint. Nie hat sie genügend Zeit für sich und ihre Kunst, immer ist sie damit beschäftig, die Arbeit anderer zu tun, für andere da zu sein.

»Ich wollte, dass mein Kind in geordneten Verhältnissen aufwächst.«

Es beginnt mit der Familiengründung. Zusammen mit ihr studieren heute so bekannte Künstler wie Horst Antes, Walter Stöhrer und Hans Baschang. Klassenbester aber ist der neun Jahre ältere Heinz Schanz, den HAP Grieshaber entdeckt und nach Karlsruhe mitgenommen hat, als er dorthin berufen wird.
Heinz Schanz und Else Winnewisser werden ein Paar. Nach dem Examen arbeitet sie als Kunsterzieherin und malt nebenbei, ihre Ausstellungen erhalten gute Kritiken. 1964 heiraten die beiden. Ein Jahr später wird Tochter Bettina geboren, und Else beschließt, die Malerei weitgehend aufzugeben, um ihre Zeit ganz dem Unterhalt der Familie und der Erziehung der Tochter zu widmen. Ihre Künstlerkollegen finden solches Sicherheitsdenken spießig, aber für sie ist es wichtig, ihrem Kind geordnete Verhältnisse zu bieten. „Ich habe gesehen, wie Kinder von Malerfreunden drogensüchtig geworden sind, weil sie ohne Regeln aufgewachsen sind. Davor wollte ich meine Tochter bewahren. Heinz Schanz und ich haben ausgemacht, dass ich so lange in der Schule arbeite, bis er eigene Erfolge hat. Danach wollte ich wieder malen.“

Doch so soll es nicht kommen. Zwölf Jahre lang sorgt Else für den Familienunterhalt. Es ist nicht einfach. Damals gilt noch die Regel, Mütter haben zuhause bei ihren Kindern zu bleiben. Ausnahmen gibt es – auch an der Schule – nur für ältere Frauen, die ihren Mann im Krieg verloren haben und die aufs Geldverdienen angewiesen sind. „Um trotzdem in der Schule weiter arbeiten zu können, hab ich anfangs mein Kind versteckt.“

Tagsüber hat ihr Mann sich um die Tochter gekümmert. „Das war nicht so ideal. Weil er immer nachts gearbeitet hat, war er tagsüber müde. Außerdem hat er das Kind verängstigt. Er hat sie nachts aufgeweckt und ihr schreckliche Dinge erzählt. Er hatte als Junge im Krieg Schlimmes erlebt, und er hat seine eigenen Ängste auf das Kind übertragen. Sie hat viel geweint.“
Es ist eine schwierige Beziehung. Heinz Schanz hat erfolgreiche Ausstellungen, aber wenig Geld. Als er 1977 Stipendien für Italien erhält, sind sie schon ein Jahr geschieden.

»Ich habe nachts Bilder geträumt, und erst wenn ich sie gemalt habe, hab ich sie aus dem Kopf bekommen.«

Else muss sich nun allein um die Tochter kümmern. Sie schickt sie in ein Internat in Heidelberg, und um das finanzieren zu können, nimmt sie verschiedene Nebentätigkeiten auf. Sie gründet eine Malschule, wird Fachberaterin, Seminarleiterin, macht Veröffentlichungen, arbeitet für das Kultusministerium in Stuttgart, organisiert Ausstellungen für ihre Schüler, verteilt Preise und setzt die Abituraufgaben für das Fach Kunst auf.
„Ich hab das Geld gebraucht, um finanziell durchzukommen. Ich hab mich aber auch gern soviel engagiert. Ich bin nun mal so: wenn ich etwas mache, dann mach ich es richtig!“
Doch all diese Aktivitäten lassen ihr noch weniger Zeit für ihre Kunst als bisher: “Ich habe nachts Bilder geträumt, und erst wenn ich sie gemalt habe, hab ich sie aus dem Kopf bekommen.“
Gelegenheit dazu hat sie meist nur in den Ferien. Von einer kleinen Erbschaft hatte sie sich „möglichst weit weg von allem“ ein Stück Land in Südfrankreich gekauft. Das Haus, das sie dann dort im Lauf der Jahre mehr oder weniger mit eigenen Händen baut, wird ihr Rückzugsort, wo sie sich ganz ihrer Kunst widmen kann.
Zuhause kümmert sie sich, neben der Arbeit in der Schule, nicht nur um die heranwachsende Tochter, sondern auch um ihren geschiedenen Mann. „Er hatte eine Freundin, aber immer wenn es Probleme gab, kam er damit zu mir. Auch wenn er Gäste hatte, hat er sie bei mir untergebracht. Als er dann krank wurde, habe ich ihn gepflegt. Und nach seinem Tod habe ich alles geregelt, was zu tun war.“

Worte wie „Lebensabend“ und „Alterswerk“ passen nicht zu Else Winnewisser.

1999 scheidet sie als Studiendirektorin aus dem Schuldienst aus. Vierzig Jahre lang hat sie sich ihrer Kunst nur nebenbei widmen können, abseits von der Kunstöffentlichkeit. Nun, nach ihrer Pensionierung, freut sie sich darauf, endlich genug Zeit dafür zu haben. Aber wieder soll es nicht sein: „Zuerst ist meine Schwester gestorben, da musste ich das Erbe regeln. Dann, 2003, kam der Tod von Heinz Schanz. Auch hier hab ich mich um alles Nötige gekümmert.
Erst danach hab ich vielleicht zwei oder drei Monate am Stück in Frankreich arbeiten können. Mein Motto war eben immer: erst kommt der Mensch, dann kommt die Kunst. Später gab es dann Anfragen für Ausstellungen. Auch da hab ich alles organisiert, die Bilder ausgesucht, mich um die Rahmungen gekümmert. Das war alles viel Arbeit.“
Wie das Rot, das über all die Jahre immer wieder in ihren Bildern auftaucht, zieht es sich wie ein roter Faden durch Else Winnewissers Leben als Frau und Künstlerin, dass sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hintanstellt und sich um die Belange anderer kümmert.

Und heute? Genießt sie ihren Lebensabend? Arbeitet sie an ihrem Alterswerk, nun, wo sie sich die Zeit dafür nehmen könnte? Worte wie „Lebensabend“ und „Alterswerk“ passen nicht wirklich zu ihr. Sie hat immer noch zu wenig Zeit, ist immer noch zu beschäftigt. So reist sie nach München, um ihrer Tochter zur Hand zu gehen, die dort mit ihrer Familie lebt. Oder sie fährt nach Freiburg, um ihrer 90-jährigen Freundin Gesellschaft zu leisten.

Und sie fährt noch regelmäßig in das Haus in Südfrankreich. Mit ihren 81Jahren legt sie die Strecke im eigenen Wagen zurück, 800 km in einem Rutsch, ohne Zwischenstopp. Ist ihr das nicht zu anstrengend? „Nein. Ich kenn ja unterwegs jeden Stein! Und ich brauch das Auto dort. Das Haus ist so abgelegen. Mitten in einem Pinienwald, außerhalb vom Dorf.“ Dort pflegt sie den Garten und kümmert sich darum, dass die zahlreichen Auflagen des französischen Staates für Hausbesitzer erfüllt werden.
Und sie malt. „Keine größeren Sachen. Dazu habe ich nicht mehr die Kraft.“ Eine überraschende Aussage von dieser starken, resoluten Frau, die ihrem Spitznamen Winnetou ein Leben lang alle Ehre gemacht hat.

Zum Abschied erzählt sie uns folgende kleine Anekdote, die zeigt, wie gut der Name immer noch zu ihr passt:
Sie besucht eine befreundete Bildhauerin, während diese kleinen Kindern Kunstunterricht erteilt. „Komm rein, Winnetou,“ sagt die Freundin, „ich mach dir einen Kaffee.“ Da stupst der eine Steppke den anderen an: „Sag mal, hast du gewusst, dass der Winnetou in echt eine Oma ist?“

Und die alte Dame Winnetou lacht.

Zwei Porträts
Die Künstlerin und ihr (schließlich beim Examen anerkanntes) Werk. Fotos: Stephan Bleek

 

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