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StartMenschenmalen und zeichenDer Bilderer
Woses Bilder sind wahre Farb-Explosionen. © Wolfgang Wose Sell
Woses Gemälde sind wahre Farb-Explosionen. © Wolfgang Wose Sell

Worte des Malers und Bilder des Dichters

Der Bilderer

Sprechende Bilder und eine „eigen-artige“ Prosa-Poesie – das sind die Werke des unermüdlichen Wolfgang Sell, kurz: Wose. Der ehemalige Konditor, Gabelstaplerfahrer, Kabarettist, Gastronom, Tortillabäcker, Hausmeister ... (haben wir was vergessen?) konzentriert sich jetzt als Rentner „ohne Hax'n“ auf seine Wort- und Bildkunst. Konstruktiv-naiv, auch mal „a weng hinterfotzig“ kommen seine Werke daher. Genau hinschauen lohnt sich!

Bilderer: Wolfgang „Wose“ Sell

Als ich ein kleiner Junge war, war Deutschland aufgeteilt.
Die Gewinner des großen Krieges haben jeder ein Teil gekriegt.
Sie nannten es die Zonen, jeder verwaltete sein Teil.
Sie fürchteten, wenn wir zusammen, klingt bald wieder „Sieg Heil!“

Doch musste sich keiner sorgen, zur Furcht gab es keinen Grund.
Die unschuldigen Alten warteten geduldig auf ihre neue Stund.
Die da ohne Front überlebten, waren Lehrer und Richter sogar,
drum machten sie einfach so weiter, denn Beamte waren überall rar.

Dann kamen die, die nach ihnen kamen, und fragten wie konnte es geschehen.
Da gab es Millionen von Toten, habt ihr wirklich nichts gesehen?
Ihr versteckt euch unter Talaren, tut so als stelltet ihr euch um,
ihr seid ja jetzt so amerikanisch, doch euch treibt nur der Dollar um.

Im Osten gab es Leute, die es anders wollten, die ihren Respekt nicht dem Kapital zollten.
Sie wollten was Anderes probieren, dachten es nicht konsequent zu Ende.
Sie schafften die Zweiteilung vom Land, aber nicht die erhoffte Wende.
Es entstanden nur zwei Teile statt vier, die Entwicklung war vorläufig am Ende.

Häuser-Silhouetten vor Abendhimmel © Wolfgang Wose Sell
© Wolfgang Wose Sell

Das Haus im Pitztal

Die Lehrzeit zu Ende, die Freunde hatten Abi. Wir nahmen eine Auszeit, fuhren mit zwei Autos los.
Über Frankreich und Spanien nach Portugal ging es, der Respekt vor jedem Schlagbaum war groß.
Der Opel Blitz, den früher die Landpost fuhr, ließ, selbst ausgebaut, die Grenzer staunen.
Ein Auto so rot und mit der Doppelkabine, da finden wir mindestens Hasch, hörte man raunen.

Der VW-Bus fuhr direkt vom TÜV mit uns raus, aus der Stadt, in der wir alle wohnten.
Er wurde rechtzeitig fertig, so wie erhofft, für die Flucht vor Olympia, der Trubel, ein Graus.
Mit Scirocco von hinten, da wurde er schnell, fuhr glatt über hundert, klappte die Spiegel nach vorn.
Haben wir ein Land verlassen, das nächste fing an, verschwand im Niemandsland, was den Zoll bringt in Zorn.

Wir fanden im Pitztal ein ausgebranntes Haus, ein neues Dach war drauf, zwecks Versicherung.
Drinnen war alles weg, aber das war kein Graus, denn wir hatten freies Spiel bei der Gestaltung.
Für die Einrichtung wälzten wir Kleinanzeigen, wer hat Küche, Bank, Ofen zu verschenken?
Wir hatten sehr schnell einen LKW voll gesammelt, ohne Geld und ohne Bedenken.

Eines abends ging es los, auf die Autobahn, spät, um die Touristen im Stau zu vermeiden.
Um 10 Uhr kamen wir an der Grenze an und damit begann dann unser Leiden.
Sie wollten den Wert unserer Ladung wissen, um dann den Zoll richtig zu bewerten.
Sie sagten 100 Mark und alles ist geregelt und Sie können weiter zu Ihren Gefährten.

Ohne dass wir passende Quittungen vorlegen, könnten sie nichts anderes für uns tun.
Dabei war doch alles total geschenkt gewesen, mein Freund krempelte schon die Ärmel hoch.
Er fing an, den ersten Ofen ab zu laden, schickte mich zum Kassieren in ihr Büro.
„Für an Hunderter könnts des ganze Klump ham, für des Geld lass i Euch olles do!“

Auf einmal wollten sie uns dann beruhigen und die Telefone liefen heiß.
Man hörte die Angerufenen schimpfen: „Und Du weckst mich wegen diesem Scheiß!?“
Es lag schon ein Viertel der Ladung am Parkplatz, da hatten sie die Schnauze endgültig voll.
„Packt Euren Müll und schaugts daßts abhauts!“ Viereinhalb Stunden waren wir nachts beim Zoll.

Der Wehrdienst

Es kam der Wehrdienst und ich konnte niemand finden, der mich für unbedingt betriebsrelevant hielt.
So wurde aus dem Konditor ein Troposcatter, ein Funker der an vielen Knöpfen spielt.
Unsere Kompanie hantierte mit der Pershing, die war der NATO unterstellt, Tag aus, Tag ein.
Die Köpfe mit Atom die hatten nur die Amis, die, mit denen wir übten, durften nur Beton sein.

Das Übungsziel war Hamburg, ein Diktat der Diplomatie, beim Start wär es zu spät für Flucht, das Ding war schnell.
Wir durften nicht nach Osten drohen, denn der Krieg war kalt, wir waren eine Verteidigungsarmee, so sagten sie.
Als ich Jahre später zur Wehrübung musste, war für mich nichts mehr übrig als Spott.
Mein Zertifikat kam auf dem Klo zu hängen, die Mittelstreckenraketen waren Schrott.

Baukran-Silhouetten vor Abendhimmel © Wolfgang Wose Sell
© Wolfgang Wose Sell

Europa

Ein Abkommen wurde unterzeichnet, endlich fing man an mit dem Osten richtig zu reden.
Es ging um Annäherung, um sowas wie Leben in Frieden, man wolle aufhören mit Drohgebärden und den Fehden.
Man hat Europa neu definiert und trauerte gemeinsam um all die Gefallenen und Toten, die die Kriege hinterließen.
Man ordnete die Kohle und den Stahl zusammen und tat was die Wirtschaftsbosse anwiesen.

Das Kapital war die Zelle, aus der die Idee entstand, man könnte viel mehr zusammen arbeiten,
in Kultur, Bildung und natürlich Wirtschaft, mit Verstand. Jeder gab ein bisschen was, aus seinem eigenen Land.
Die Grenzhäuser wurden einsam, alles war jetzt frei, man konnte einfach durchfahren, ganz egal wohin.
Mancher verlor das Ortsgefühl, wo er eigentlich sei. War das denn noch Benelux oder schon in Frankreich drin?

Mit einem Ticket ging es überall auf Entdeckungsreise. Es brauchte neben Traveller-Schecks einen Ausweis nur,
Länder, Städte und Menschen, verbanden sich auf diese Weise So machte man sich auf den Weg, ins Abenteuer pur.
Jahre später habe ich Dali besucht, mit meiner Freundin, In Formentera in seinem Museum, am Horizont ein Wetter.
Vor dem Gewitter sind wir davon, das war nicht in unserem Sinn, wir fuhren drauf los, nach Osten, vor dem Regen her.

Wir sind einfach gefahren, durch wie viele Länder, egal. Es hat keine Kontrollen gegeben, alles war legal.
Zum Essen und Tanken gab es Pausen, geschlafen wurde im Bus, an einem Strand in Jugoslawien war dann endlich Schluss.
Freunde fuhren Eisenbahn, mit einem Fahrschein ewig, quer durch die Gegend und den Kontinent.
Andere studierten in London, Paris, überall ein wenig, und stellten fest, man kann nicht lieben, was man nicht kennt.

Die Bosse machten derweil ihre großen Geschichten, tauschten Glühlampen mit Einheitsgewinde gegen tausenderlei Quecksilber, alles speziell.
Uns war vieles egal, Hauptsache Europa blieb hell.
Die Politiker machten es sich derweilen einfach, wenn das Volk etwas gut fand, wars ihre Idee, schon immer.
Half etwas nur den Großen, Reichen, war es eine EU-Vorschrift, statt legale Interessen zu vertreten, machten sie es schlimmer.

Kamen soziale, gute Ideen von der Seine oder der Themse, erschrak man ob der Kosten und trat auf die Bremse.
Statt Europa mit zu gestalten übte man Enthaltung, nur wenn es um Export ging, ging es um Gestaltung.
Das Erstaunen ist groß, warum mag uns denn Keiner?
Wir haben doch geholfen, ohne Schulden bei uns ist nicht Einer.

Doch die Schulden haben die nicht bei uns, nur bei Banken.
Die haben, dank unserem Schutz, keine Schranken.
Statt jetzt vor den Rechten voll Angst zu erzittern
und alten Amerikanern, die gnadenlos Twittern,
statt sich krampfhaft am Alternativlosem zu halten,
sollte neuer Schwung und Kreativität walten.

Die Stärke von Militär und Armee hilft uns nie,
uns hilft nur eine Stärkung der Demokratie!

 

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