Ich bin Annes Mutter. Und wie auf der Startseite der Marli Bossert Stiftung zu lesen ist, war ich der indirekte Anlass, warum Anne den Verein gegründet hat, der für viele von uns inzwischen so wichtig geworden ist.
Es kam so: geboren und aufgewachsen bin ich im Saarland. Meine Eltern kamen aus Bayern beziehungweise Oberschlesien und haben sich dort eher zufällig gefunden.
Nach dem Studium der Germanistik und Romanistik in Heidelberg, einer frühen Ehe und der Erziehung von zwei Töchtern hat es mich nach München verschlagen, wo ich mit Literaturübersetzungen, Drehbuchlektoraten für den BR, Abstechern ins Theater und in die Gastronomie, der Betreuung italienischer Übersetzungen und eigenen Büchern über Rom und die Toskana schließlich als Dokufilmerin beim BR gelandet bin. Dort hab ich meinen jetzigen Mann kennengelernt und gemeinsam haben wir ein internationales Medienunternehmen gegründet und mehr als 15 Jahre lang geleitet.
Was tun mit der freien Zeit?
2017 war damit Schluss und ich stand vor der Frage, wie geht es jetzt weiter? Was tu ich mit all der freien Zeit? Und weil Schreiben schon zur Schulzeit ein Wunschtraum war, den ich mein Leben lang auf später verschoben hatte, habe ich beschlossen, einen Blog › zu schreiben, also etwas, was Leute lesen und vielleicht sogar kommentieren und was nicht nur für die Schublade entsteht.
Der Gedanke gefiel mir, und Anne erbot sich, mir die technischen Voraussetzungen zu schaffen.
Und weil sie in ihrem großen Bekanntenkreis einige Personen kannte, denen es ähnlich ging wie mir, keimte die Idee, all diesen Hobby- oder auch ehemaligen Profi-Autoren eine Plattform zu schaffen, wo sie weithin sichtbar sein konnten. Daraus entwickelte sich der naheliegende Gedanke, auch andere aktive Ruheständler miteinander zu vernetzen – der gemeinnützige Verein Marli Bossert Stiftung mit seinem Online-Magazin eigenleben.jetzt wurde geboren.
Meine Rollen bei eigenleben
Meine spezielle Aufgabe bei eigenleben ist die redaktionelle Bearbeitung und Veröffentlichung der Texte unserer AutorInnen im Magazin. Daneben verfasse ich – außer meinem Blog – eigene Beiträge, in denen ich spannende Menschen im Alter von 60+ porträtiere.
Auf diese Weise habe ich schon viele interessante Persönlichkeiten kennengelernt, die bis ins hohe Alter das, was sie tun, mit so großer Leidenschaft tun, dass sie ans Aufhören nicht mal denken. Manche machen einfach weiter, was sie immer schon gemacht haben, andere haben mit Beginn des Ruhestands endlich den Mut gefasst, lebenslange Wünsche und Ideen zu verwirklichen.
Diese Begegnungen begeistern mich jedes Mal neu und sie sind unglaublich motivierend.
Was noch hinzu kommt
Über die Arbeit am Magazin hinaus bin ich in den Sprachcafés Französisch und Italienisch mit Konversationsstunden aktiv, halte Lesungen aus eigenen und fremden Texten – und wenn nun das eigenleben-Café bald öffnen wird, werden bestimmt noch einige Tätigkeiten hinzukommen, die sich dann spontan ergeben.
Auf jeden Fall freue ich mich riesig darauf, nach all den Online-Events, die einerseits spannend und bereichernd, andererseits auf die Dauer aber auch ermüdend sind, endlich die Menschen zu treffen, die ich bisher nur virtuell kenne, liebe alte Bekannte wiederzusehen und gemeinsam zu feiern, dass es uns gibt.
Lasst uns die Daumen drücken, dass es bald soweit ist!!