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StartMenschenschreibenAmal
Wenig Arbeit – viel Geld, das war die Idee ... Foto: Creative Commons

Wie ich einmal reich werden wollte

Amal

Unsere Autorin berichtet von ihrem Versuch, durch ein paar schnelle Recherchen zu (viel) Geld zu kommen. Der Versuch war leider nicht von Erfolg gekrönt. Lest hier, warum es nicht geklappt hat.

Autorin: Dodo Lazarowicz

Amal, Dichterin und Journalistin, war aus dem Irak geflohen. Bei Saddam Hussein in Ungnade gefallen.
Mit ihrer kleinen Tochter fand sie in Neuperlach ein neues Zuhause. Wir hatten uns über »Refugio« kennengelernt. Sie war eine etwas pummelige, hübsche, lustige Frau mit großer Melancholie. Wir saßen oft zusammen und haben viel gelacht und geweint.

Irgendwann zog sie nach Berlin. Zurück kam eine Grande Dame mit toller Figur, einem Büro und Kontakten zu den literarischen Größen Deutschlands.

Wie in 1001 Nacht … Foto: Creative Commons

Sie organisierte Kongresse und Symposien in Arabien und Europa und schleppte mich oft mit.
Es war wie in Tausend und einer Nacht.

Und dann war sie wieder weg. Ich bin nie schlau aus ihr geworden. Sie hat in London geheiratet und ging nach Husseins Tod wieder heim in den Irak. Ab und zu sehe ich sie auf Facebook als Rädelsführerin und alle Jubeljahre schreibt sie mir.
Schön, sie gekannt zu haben.

Ja, und so etwas wie die Geschichte, die ich jetzt erzähle, ist mehrfach tatsächlich passiert.

 

Wie ich einmal (fast) schnell reich geworden bin

Amal sagt, sie hat da einen Bekannten in Riad, der sucht jemanden in Deutschland, der für ihn hier als Kontaktperson fungiert. Zum Beispiel uns beide. Sie, weil sie nicht genug deutsch kann und ich, weil ich es kann, und wir beide, weil wir beide dringend reich werden wollen.
Klar, warum nicht, ist ja sozusagen im Schlaf verdientes Geld.
Hast du gute Konditionen ausgehandelt, frage ich sie, obwohl ich das Nachdemgeldfragen meistens vergesse. Deshalb ja auch das mit dem Reichwerdenwollen. Endlich mal. Und die Saudis werfen doch mit den Scheinen nur so umeinander.
Nein, hat sie noch nicht, wir sollten beim ersten Auftrag nicht gleich so geldgierig wirken. Das wird schon.

Krankenwagen in den 80er Jahren. Symbolfoto/Creative Commons

Am nächsten Tag trudelt ein zwölfseitiges Fax aus Riad ein: Eine detaillierte Beschreibung der Ausstattung von achtzig Krankenwagen auf Englisch mit der Bitte um einen Kostenvoranschlag bei einer Lieferfrist von maximal fünf Monaten.
Die Antwort aller großen deutschen Automobilhersteller hätten sie gern bis zum kommenden Wochenende.

Also ein Kinderspiel: Ich verschicke die Anfrage per E-Mail, bekomme die gewünschte Auskunft und bei Abschluss drei Prozent von der Gesamtsumme (nehme ich mal an jedenfalls). Ich habe das Geld praktisch schon auf meinem Konto.

Tage vergehen, nichts passiert

Es geht damit los, dass kaum eine dieser Großfirmen eine E-Mail Adresse hat.
Na gut, zwei kriegen eine E-Mail und sonst nehme ich mit dem Fax vorlieb, erkundige mich vorher bei der Telefonistin nach einem Ansprechpartner und schreibe einen Brief dazu.
Tage später – keine Reaktion. Eine Firma hat meine E-Mail erhalten, aber nicht die zwölf Seiten.
Ich telefoniere stundenlang herum, kein Mensch weiß von dem Fax. An wen ich es denn geschickt hätte? Ja, das sei völlig verkehrt. Schicken Sie’s doch nochmal, meinen sie alle. Diesmal an eine neue Adresse. Der Herr X ist in Urlaub, der Herr Y auf Geschäftsreise und Faxe werden grundsätzlich eingescannt und bis sie an die richtige Stelle kommen, dauert es zehn bis zwölf Tage.
Ah ja, das ist ein beachtliches Tempo für das Kommunikationszeitalter, und dass tatsächlich nur ein einziger Mensch in diesen 150 000 Leute-Unternehmen für so ein Geschäft zuständig sein soll, scheint auch sehr einleuchtend.
Wieder vergehen Tage.
Nichts.

Riad. Foto: Creative Commons

Amal ist zuständig für den Kontakt

In der Zwischenzeit meldet sich Riad bei Amal. Sie wollen jetzt den Preis für 180 Ambulanz-Fahrzeuge wissen und zusätzlich die Kosten für mehrere gebrauchte Boom Trucks, Vansh Cranes und Vans auf acht Zylindern. Nachdem ich mich mit Autos etwa ähnlich auskenne wie vermutlich ein Moslem aus dem Jemen mit den Feinheiten der katholischen Liturgie, wähle ich mich durch die Garagen und Werkstätten amerikanischer Auto-Importeure.
Großes Rätselraten auch dort. Vans okay.
Ich sammle die Angebote und gebe sie an Amal.
Aber der Rest? Ich taste mich voran, lande bei MAN, Caterpillar etc. und weiß endlich, dass ich nach schweren Baufahrzeugen, Hebebühnen und Kränen mit Seilwinde fahnde. Dachte ich mir doch irgendwie (ist aber gelogen, mir schwebten eher nette fette Limousinen vor Augen).
Gebraucht ist da so gut wie nichts drin. Also klappere ich noch einmal die Abteilungen für Neufahrzeuge ab und lasse mir die Neupreise nennen, schicke sie Amal. Sie ist zuständig für den Kontakt mit Riad.
Von den Autoherstellern kommen erste zaghafte Reaktionen. Meist, weil sie mitteilen möchten, dass die angeschriebene Adresse auch wieder nicht stimme: Schicken Sie das ganze doch mal an Herrn XYZ. Ein bisschen Geld scheint niemand verdienen zu wollen, so ein paar lumpige Millionen sind offenbar einfach uninteressant.

Das wird schon, sagt Amal

Kaum sind drei bis vier Wochen vergangen, werden die einzelnen Adressaten rührig:
Sehr geehrter Herr Lazarowicz … die Berechnung sei nicht so einfach, das würde einige Zeit in Anspruch nehmen.
Der »Herr« muss natürlich sein, obwohl Journalistinnenteam und women at work deutlich auf meinem Briefkopf stehen.
Eine (auch einzige) Dame entschuldigt sich vehement für den »Herrn«, irgendwie sei sie davon ausgegangen, dass eben  Männer solche Geschäfte tätigen.
Alle möchten von mir wissen, wie ich denn an diesen Deal geraten bin? Wie die Jungfrau zum Kind sage ich ihnen lieber nicht. Die Wahrheit verträgt schließlich nicht jeder.

Foto: Creative Commons

Unser Mann in Riad ist angeblich unterwegs nach München – quasi täglich wird er eintrudeln. Und dann machen wir unsere Geschäftsbedingungen aus, satte Tagessätze bei erfolgreichen wie bei erfolglosen Abschlüssen. Wie ein breiter Lavastrom werden die Dirham von Riad träge, aber never ending in unsere Taschen fließen …
Vorerst 
fließt allerdings gar nix, bloß meine Fax- und Fonrechnung klettert ins Unermessliche. Ist doch auch schon was.
Sei nicht so, sagt Amal. Das wird schon.
Du bist ganz schön blöd, sagen die anderen. Das wird doch nie was.

Auf einmal wissen alle Bescheid!

Ein Hersteller klinkt sich aus: Die gewünschte Ausstattung sei absolut amerikanisch-arabischer Standard, für deutsche Karosseriebauer zu aufwendig und im Ergebnis zu teuer.
Andere melden sich und fragen, ob ich damit einverstanden sei, wenn sie die Kalkulation an ihre speziellen Unternehmen, zum Beispiel in Dubai oder Riad, weitergeben. Logisch, sage ich generös.
Womit sich die Achse Riad – München – Frankfurt – Riad – München – Riad nahtlos schließt.

Ein anderer Fahrzeugbauer mault, dass er jetzt schon für zwei Automobil-Hersteller den Kostenvoranschlag machen soll. Mei, ich mach die ganze Arbeit eventuell auch für die Katz und bei zwei Kalkulationen steigen die Chancen doppelt, dass er wenigstens einen Auftrag davon kriegt.
Ein Münchner Fahrzeugausrüster ruft an und beschwert sich darüber, ein Kollege im hohen Norden habe die gleiche Anfrage erhalten wie er. Ob ich davon wüsste.
Nnnaaa-nee, schwindle ich unprofessionell. Erst bemerkt mich kein Schwein und auf einmal wissen alle Bescheid! Soll sich nicht so haben, der Typ! Der kauft bestimmt auch nicht die Katz im Sack. Aber ich soll! Von wegen. Kommt gar nicht in die Tüte.

Foto: Creative Commons

Der Auftraggeber ist abhanden gekommen

Bis heute sind seit meinem ersten Versuch, im Schlaf reich zu werden, circa sechs Wochen diesbezüglich relativ ereignislos verstrichen: Ich habe immerhin bereits einen Kostenvoranschlag in meinem dicken Aktenordner »Ambulance & Richness«, den Amal aber leider nicht befördern kann, weil sie den Mann in Riad aus den Augen verloren hat bzw. er uns auf dem Weg nach München abhanden gekommen ist.

Ich weiß, was ein Boom Truck und ein Vansh Crane ist, kenne mich perfekt in den diversen Etagen der Automobilhersteller aus und bin völlig fit, wen ich wo bei welcher Problemstellung ansprechen muss. Ich habe mir inzwischen geradezu einen Namen bei den Telefonistinnen, Sekretärinnen und Subunternehmern von Rüsselsheim bis Riad und Dubai gemacht – bloß unser Mann aus Riad ist wie vom Erdboden verschluckt und mit ihm leider auch unser erhoffter Reichtum.

Gegebenenfalls werde ich über Neuigkeiten informieren.

Ich könnte ja auch einen Chatroom einrichten: Gute Tipps, wie man sich mit Krankenwagen um ein Haar gesund stößt oder so ähnlich. Oder nach Haar eingeliefert wird. Bei strikter Einhaltung der versprochenen Lieferfrist und Nichtüberschreitung des Kostenvoranschlags.

Gestern rief Amal an, ein guter Freund von ihr in Abu Dhabi möchte gern, dass wir dort eine Book Fair organisieren.
Ehrlich, ich hab aufgehängt, nicht mich, aber den Hörer …

 

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