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StartMenschenschreibenDas Grün am Tag der Abreise
Illustration: Angela Ebert

Eine Traum-Reise

Das Grün am Tag der Abreise

Am Tag des Aufbruchs zur Reise ihrer Träume hat die Protagonistin in Angela Eberts Geschichte eine unheimliche Begegnung.

Autorin: Angela Ebert

Am Tag ihrer Abreise nach Kohanga o Tîkaokao zog das Grün in ihr Haus.

Sie hatte schon lange auf diese Reise hin gefiebert, es sollte ein Abenteuer werden, von dem sie noch ihren Enkeln erzählen würde. Das Ziel der Reise schien die Erfüllung all ihrer Träume zu sein und erweckte neue Träume zum Leben.
Dieser geheimnisvolle Name Kohanga o Tîkaokao, dieser rätselhafte Ort, diese fremdartigen Menschen, diese Anmut, diese Anziehung, diese Aufregung, diese kleine Angst in ihr, diese Tänze, diese Gesänge. Tiere, Pflanzen, Wasser, Farben. Alles.

Illustration: Angela Ebert

Die Bilder in ihrem Kopf waren perfekte Schönheit, die an den Rändern ein wenig angenagt war. Aber da war nichts, was sie entmutigt hätte.
Und zu viel reine Harmonie? Das wäre Kitsch.

Der Rucksack enthielt alles was sie brauchte

Der Rucksack war gepackt. Schwer stand er da; er enthielt alles, was in den nächsten Wochen für sie wichtig war.
Praktische Kleidung für jedes mögliche Wetter: Leinen für die Hitze am Tag und Wollsachen für die Kühle in der Nacht. Schwere Stiefel für raue Wege und Sandalen für fröhliche Ausgelassenheit.
Ein Schirm gegen den zu erwartenden Regen und eine feste Jacke.
Ein Tropenhelm, über dessen Krempe ein Moskitonetz zusammengerollt war, das das Gesicht vor Mückenstichen schützen würde. Ein Spray gegen die sirrenden Quälgeister, Zahnbürste, Zahnpasta, ein Stück Seife und ein Kamm.
Das war alles und es würde reichen. Ein Leben zum Mitnehmen.

Sie schlüpfte in ein Paar Turnschuhe und wuchtete sich den Rucksack auf die Schultern, öffnete die Tür und blieb wie angenagelt stehen.

Sie murmelte »Ich habe keine Ahnung«

Vor ihr war ein riesiges Grün. Es füllte den Türstock so aus, dass sie nirgends eine kleine Lücke entdecken konnte, durch die das Treppenhaus zu sehen war.
Das Grün nahm ihren Schrecken gar nicht zur Kenntnis und redete sofort los: »Hey du, das ist aber echt goldig von dir, dass du das Zimmer ins AirBnB gestellt hast, du, ich bin voll froh, dass ich in dieser geilen Stadt eine so coole Bude gefunden habe, oh Mann, äh… Mädchen, das ist echt supergeil.«
Sie hatte keine Ahnung wo die Öffnung war, aus der das Grün sprach und sie war sich auch nicht sicher, ob sie es wirklich wissen wollte.
Schon tönte wieder die Stimme: »Du hast mich doch erwartet, ich bin nämlich Heinrich Bluewhale, aber du kannst mich Henry nennen, wir sind für heute verabredet.«
»Nein«, sagte sie, »eigentlich nicht.«
Sie murmelte geschockt in sich hinein »Ich habe keine Ahnung« und versuchte, durch das Grün hindurch zu gehen.
Als sie die weiche, warme Masse zur Seite schieben wollte, kicherte es von oben »Maaann…, nö… Mädchen, lass das, das kitzelt wie blöde«.
Sie fiel fast in ihre Wohnung zurück, blieb mit dem Rucksack an der Garderobe hängen und riss dabei den Garderobenspiegel mit, der auf dem Boden in tausend Stücke zersprang.
»Scheiße«, dachte sie.

Sie konnte nicht glauben, was sie sah

Das Grün war indes etwas zurück gewichen, um sich dann mit einem gewaltigen Ruck durch die Eingangstür zu quetschen, was ihm auch gelang. Es füllte den kleinen Flur vollständig aus und freute sich sehr, dass die Spiegelscherben an seinem Bauch kratzten, der nach dem Kitzeln etwas juckte. Es gab ein Grunzen von sich.
»Würdest Du mir mal meine Bude zeigen?« blubberte es.
»Wie?« sagte sie. Sie war vom Grün in ihre Küche geschoben worden und sah dank der Spiegelung im Küchenfenster, was sie da vor sich hatte.
Sie rieb sich die Augen, rieb sie noch einmal, glaubte immer noch nicht, was sie sah, aber es war nicht zu leugnen. Das war ein Wal. Ein grüner Blauwal. »Ja klar« sagte sie wie betrunken, »schieb dich mal durch die Tür da vorne links«.
Sie fühlte sich betrunken.
Henry robbte scheinbar mühelos weiter, nahm dabei mit den Flippern einen Schuhschrank mit und wogte durch den Flur zur Tür da vorne links. Tatsächlich verschwand seine Fluke schließlich im Zimmer.
»Bisschen klein« rief er, »aber echt snug.«
Henrys Finne hatte nicht nur den Lampenschirm von der Decke gerissen. »Hey, bei dir regnet’s« lachte er, »bei dir regnet’s so Zeugs.«

Panik stieg in ihr hoch

Da sah sie das Zeugs, das es regnete. Es handelte sich um Teile der Zimmerdecke. Der Schreibtisch des darüber wohnenden Paares stand auf Henrys Rücken. »Bitte« sagte sie »bitte, Henry, schieb den Regen ganz weit nach oben und dann schüttle dich vorsichtig – gell – vooorsichtig!«
Henry sagte »Ok«, schob den Schreibtisch auf die unversehrte Stelle der Wohnung über ihm, wobei er noch etwas von der Zimmerdecke abräumte, und dann verkündete er: »Ich muss mal.«
Konnte sie es bis jetzt verhindern, so kroch nun Panik in ihr hoch. Wie viel Liter passen in eine Walblase? 300 Liter? 400 Liter? Mehr?
Und sie schrie »Mach einfach das Fenster auf!«
Ein Klirren bestätigte, dass Henry die Aufforderung verstanden und das darauf folgende lang dauernde Platschen bewies, dass er auch richtig gefolgert hatte. Sie spähte aus dem Fenster im Flur, hörte ein unglaubliches Fluchen vom Gehsteig und sah einen völlig durchgeweichten älteren Herrn, der seinen – nun ebenso nassen und laut winselnden – Königspudel an der Leine hielt.
»Gibt’s Abendessen?« rief Henry, »Ich hätte gerne ein Häppchen Krill und einen Schluck Wasser.«
Sie hatte eine vage Idee davon, dass es sich dabei um 1.200 Kilo und 10.000 Liter handelte, aber nicht genügend Kraft, sich diese Mengen vorzustellen.
Henry lächelte und machte sich keine Sorgen. Sie schon.
Sie schrie …

Illustration: Angela Ebert

Sie sprang die Treppe hinunter

»Uaaaahhhh, waaaach, waaach, Gott sei Dank bin ich wach! Was für ein Irrsinn! Brrrrrrrr!«
Sie stand sofort auf und sah vorsorglich nach ihrem Garderobenspiegel und dem Schuhschrank. Sie überzeugte sich ebenso davon, dass die Decke in ihrem Arbeitszimmer unbeschädigt und vollständig mit Lampe am richtigen Ort war. Auch das Fenster war heil in seinem Rahmen.

Sie atmete tief durch und schüttelte sich noch einmal. Duschen, frühstücken, um halb elf ging der Bus zum Flughafen.
Der Rucksack war gepackt. Schwer stand er da; er enthielt alles, was in den nächsten Wochen für sie wichtig war. Sie schlüpfte in ein Paar Turnschuhe und wuchtete sich den Rucksack auf die Schultern, öffnete die Tür und blieb stehen. Sie wunderte sich, dass da nichts Grünes war, schüttelte mit einem letzten Brrrrrr den Traum aus ihrer Gegenwart, zog die Tür ins Schloss, drehte den Schlüssel um, steckte ihn ein und ging, nein, sprang die Treppe hinunter.

Am Boot glitt ein Wal entlang

Kohanga o Tîkaokao war die Erfüllung ihrer Reiseträume. Sie erlebte jeden Tag wie verzaubert und musste sich immer wieder selbst versichern, dass das alles Realität war.
Sie leistete sich eine Bootstour zum Whale-Watching, die in ihrem Reisebudget nicht vorgesehen war, aber jetzt war sie schon mal da und sie wusste nicht, ob sie jemals wieder die Möglichkeit haben würde.

Illustration: Angela Ebert

Das Boot fuhr hinaus aufs offene Meer und bald sah sie die Fontänen, die aus den Blaslöchern einer Schule von Blauwalen aufstiegen.
Direkt am Boot glitt sehr bedächtig ein Wal entlang. Er war grün von vorne bis hinten und von oben bis unten. Er blies eine enorme, grün schimmernde Fontäne, drehte sich auf die Seite, die Finne klatschte auf das Wasser und er winkte ihr breit grinsend mit einem Flipper und der Fluke zu.

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