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StartMenschenschreibenDas Fest der Liebe
Der Lemur hockt und schaut
"Ich bin ein Kronensifaka, kurz vor dem Aussterben. Dank euch, liebe Menschen, zu gütig, was ihr mit uns Viechern anstellt." Zeichnung: Anne Bauer

Wenn nächtens der Lemur vorbei schaut

Das Fest der Liebe

Um Weihnachten herum ist ja vieles möglich, wundersame Wesen mischen sich unter die Leute und Tiere fangen zu reden an, Dinge passieren, die gar nicht passieren können.

Autorin: Dodo Lazarowicz

Da hockt er/sie neben meinem Bett und guckt mich streng an. Oder skeptisch. Oder mitleidig. Ich zieh mir die Bettdecke bis zur Nase und frag ihn/sie, wie er/sie hier gelandet ist? Durch den Kamin? Immerhin ist heut Nikolaus.

Noch so ein mitleidiger Blick. Mit der glatten schwarzen Hand/Pfote zeigte er/sie auf das Zeitungsfoto oberhalb von meinem Bett. Es war aus dem „Stern“ und einer Reportage über aussterbende Tiere. Ich hatte mich auf Anhieb in den Lemuren verliebt. Deswegen das rausgerissene Foto.

Um Weihnachten herum ist ja vieles möglich, wundersame Wesen mischen sich unter die Leute und Tiere fangen zu reden an, Dinge passieren, die gar nicht passieren können.

Ehrlich gesagt, sagt er/sie, ist es ihm/ihr zu viel geworden mit mir. Was ich für ein Zeug träume und was ich nachts so rumgrüble und was für einen Wirrwarr ich in meinem Kopf rumschleppe – das konnte er/sie sich nimmer anschaun/hören.

Aha, deswegen der strenge Blick.

Ich hab ihn/sie nach dem Namen gefragt, um erst mal das Unverbindliche zu klären. »Namen sind Schall und Rauch.« Ich will halt Schall und Rauch. »Tanta Halini«, so heisst er/sie. Er/sie kreischt auf. »Wie wichtig ist das denn?« »Bei Menschen schon.« »Quatsch, bei engstirnigen Menschen vielleicht.« Diese Betonung hätte es nicht gebraucht.

»Dabei bist du so gut verankert«, fängt er/sie wieder an, »mit mir über dem Bett, mit deiner gescheiten Hündin quer davor, die mehr kapiert als du, und mit Ai WeiWei quasi am Fußende, der sich auch sehr gut auskennt mit dem Leben von euch komischen Menschen.« Er/sie piekst mir mit einem langen schwarzen Finger auf die Stirn, kreischt auf und schüttelt sein/ihr Fell. »Du bist vielleicht ein Vogel«, sage ich und zupfe ihn an dem Plüschohr. »Nein, bin ich nicht, ich bin ein Kronensifaka, kurz vor dem Aussterben. Dank euch, liebe Menschen, zu gütig, was ihr mit uns Viechern anstellt. Da tröstet es uns Tiere auch nicht, dass ihr euch selber mit ausrottet, davon haben wir schon gleich gar nichts, oder?«

Er/sie guckt die Hündin fragend an, die sagt nichts, rückt aber langsam näher an ihn/sie ran, um ihn/sie zu beschnüffeln. Oder um anzubandeln? Vielleicht ist Melli auch so verzaubert von seinen/ihren erstaunten Kulleraugen, mit denen er/sie in die Welt schaut?

»Naja, sie ist befangen, weil du ihr jeden Tag diesen Schlangenfrass von Abfällen ihrer Brüder und Schwestern aus der Dose fütterst.«

»Was du alles weisst, Tanta Halimi, woher weisst du das alles? Stimmt das, was der „Stern“ behauptet, dass ihr die Seelen eurer Ahnen in euch tragt? Und wie fühlt sich das an?«

»Was du für einen Firlefanz wissen willst, bloss nix Brauchbares, gell. Das nützt dir eh nichts, wenn ich es dir erklär, dafür habt ihr Menschen überhaupt kein Sensorium. Alles war schon immer und ist jetzt und die Zukunft war längst und Quackeldiequackel, Hosianna und Pengscharrassabum!«

Kennst du die Geschichte von dem gefatschten Schrazen und den Engerln?

»Hosianna? Kennst du die Geschichte von dem Krippenkind in Bethlehem? Von dem gefatschten Schrazen und den Engerln, der Maria, den Hirten und Schafen, dem Ochs und dem Esel, die du grad überall auf den Weihnachtsmärkten sehen kannst? Die Geburt von dem Schrazen feiern die Menschen nämlich demnächst mit viel Süßkram, Glühwein und einer Geschenke-Schlacht. Kennst du das, Tanta? Als ich klein war, hab ich es geglaubt, dass das der Sohn Gottes ist, der auf die Erde kam, um die Menschen zu retten.«

»Und die Tiere auch«, unterbricht Tanta,  »besonders vor euch. Jaja, die Story kenn ich, gutes Treatment, aber ein bisschen viel auf die Tränendrüse gedrückt.« Er/sie keckert belustigt. »Und jetzt schwirrst du einsam, verloren und verlassen auf dem Planeten herum und findest keinen Sinn mehr in deinem Leben? Ihr habt euch schon ein anstrengendes Weltbild gebastelt, ihr Menschlein, und jetzt leidet ihr unter der Bürde, die ihr euch aufgehalst habt. Heiliger Strohsack, so ein Verhau von Schuld und Sühne, das haut den stärksten Weihnachtsmann um!«

»Das stimmt, Tanta, ich vermisse die Rituale und Zeremonien von damals und das Glaubenkönnen …« »Tanta Hamili, bitte«, sagt er/sie und knabbert an der Zimmerpflanze. Melli hat sich eng an ihn/sie gedrückt und legt den Kopf auf seine/ihre Beine.

Das Fest der Liebe – machs doch einfach

Jessas na, jetzt fehlt nur noch, dass Ai WeiWei aus dem Bilderrahmen klettert und neben euch auf dem Teppich hockt. Der winkt tatsächlich und singsangt auf chinesisch, er käme gleich.

»Jajaja, das Christkindl ist da. Weißt du, dich nervt doch der ganze Klimbim und der Konsum und der Kommerz an dem Fest, gell? Das eine, das Kinderweihnachten geht nimmer und übrig geblieben ist das Kapitalismusweihnachten und gegen den Haifischkapitalismus, da wetterst du doch ordentlich herum. Aber manches magst auch daran, gell, gell, gell, der Kapitalismus g‘hört in die Höll‘!« Er/sie wiegt singend seine/ihre Hüften.

»Aber warum denn nimmst du alles so bierernst, wo du eh lieber Wein trinkst und eigentlich zuviel, ehemehem. Das Fest der Liebe, nennt ihr den Tag, machs doch einfach. Hab jemanden lieb oder 2 oder 3 Leut. Make love not war, der Spruch hat dir doch mal gefallen. Do it.

Und nicht erst Ewigkeiten debattieren und die Verhältnisse schaffen und erstmal die Revolution ausrufen – und dann liegt ihr am Diwan und seid kaputt. Macht kaputt, was euch kaputt macht, hahaha. Peace, love and friendship, hick, fröhliche Weihnachten, meine Freundin.«

»Wie spät ist es eigentlich? JessasMariaundJoseph, ich muss zurück aufs Foto, sonst schaff ich den Absprung nicht.« Er/sie umarmt mich zart und hüpft mit einem Satz in das Papier. Es raschelt kurz und leise, leise raschelt der Schnee …

 

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