Mit Fahrradtaschen ist das so eine Sache: Man muss zuerst komplizierte Halterungen montieren, die den Gepäckträger auch dann zieren, wenn keine Taschen benötigt werden. Um sie dann, wenn man sie braucht, mehr oder weniger schnell, mit mehr und weniger Verrenkungen anbringen zu können. Wenn man die Logo-bunt-bedruckten LKW-Planen-Biker-Bags dann abnimmt, um in ein Geschäft zu gehen oder über den Markt zu schlendern … Ab einem gewissen Alter will man einfach nicht mehr aussehen wie ein gewaltbereiter Fahrradkurier auf Hausnummernsuche.
Hier ist die Lösung für stilbewusste Radler: Ich habe letztes Weihnachten eine Fahrradtasche geschenkt bekommen, die richtig schön ist. Schlichtes, stilvolles Design für jede Gelegenheit. Ich habe sie inzwischen ausgiebig getestet und möchte sie nun gerne weiterempfehlen, weil sie wirklich praktisch ist, leicht handzuhaben und eine große Hilfe im Alltag sein kann.
Einfach benutzen, ohne Montage
Die Tasche im Shopper-Stil ist sehr robust, dabei aber leicht. Man sieht ihr nicht an, dass man sie ganz einfach an jedem beliebigen Gepäckträger einhängen kann, ohne zuvor irgendetwas montieren zu müssen. Dazu einfach einfach die Einhängehaken, die unter einer Stofflasche verdeckt sind, mit einem Kreuzschlitz-Schrauber so weit aufschrauben, dass sie über die Streben des Gepäckträgers passen. Dranhängen, Sicherungshebel umlegen, fertig.
Gefertigt ist die Tasche aus dichtem Baumwollgewebe (schwarzes Segeltuch) mit Ledergriffen und einem Umhängegurt aus Leder. Er wird mit massiven Metallkarabinern befestigt, ist allerdings nicht längenverstellbar. Für mich passt die Länge gut, um die Tasche auch einfach mal schräg umzuhängen, wenn’s besonders schnell gehen muss.
Der Reißverschluss ist wasserabweisend, die Tasche hält locker einem Regenguss stand. Wenn man sie hin und wieder imprägniert, wird sicher auch bei langanhaltendem Regenwetter nichts nass innen. Ich habe es noch nicht probiert, bei Dauerregen radle ich dann doch lieber nicht.
Innen ist auch eine praktische Innentasche befestigt, groß genug für meine Geldbörse und das Handy. Weitere Unterteilungen hat der Shopper nicht, damit bleibt viel Platz auch für voluminöses Gemüse oder Weinflaschen. Stabil genug für harte Einsätze ist die Gepäckträgertasche in jedem Fall, häufig nutze ich sie für schwergewichtige Akten oder große Post, damit ich sie nicht schleppen muss. Wahrscheinlich geht eher mal der Gepäckträger in die Knie als die Tasche.
Made in Berlin und der EU
Besonders sympathisch finde ich, dass mein Modell namens Montreal von der neuen Marke Zimmer › stammt: das sind drei idealistische junge Berliner, eine Dame und zwei Herren, die laut Webseite bei allem selbst Hand anlegen, sehr auf Qualität achten und alles in Europa einkaufen und fertigen lassen.
Es gibt noch ein weiteres Modell, das auf den Bildern sehr gut aussieht: eine stilvolle Aktentasche mit Gürtelschnallen-Verschluss an einer zentralen Lederapplikation und praktischen Unterteilungen innen. Die dritte Tasche im Sortiment für Gepäckträger ist eine etwas simplere Version, die auch etwa Aktenordner-Format hat. Allerdings hat diese Version Klettverschlüsse – leider haben wohl wir alle diesen Teufelsverschlüssen schon Lieblingsschals und -pullis opfern müssen …
Mein Shopper ist der perfekte Allrounder, macht immer eine gute Figur und ist dabei ganz schön belastbar. In den nächsten Urlaub, wo ich mir ein Fahrrad vor Ort mieten werde, kommt er mit: passt ja schließlich an fast jeden Gepäckträger.
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