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StartMenschenKrippenkrawall
Krippenflucht von Chris Menke
Raus aus den Schachteln, rein in die weite Welt, Freiheit den Krippenfiguren! Illustration: Chris Menke ››

Ewiges Jubilieren kann nicht alles sein

Krippenkrawall

Maria findet ihren Dress uncool, dem Kind ist fad, Joseph geht die Anbeterei auf die Nerven und den Heiligen Drei Königen kriecht das Rheuma durch die Knochen. Ochs und Esel ahnen aus dem Fernsehen: Es gibt noch mehr da draußen. Und schon bricht sie los, die Krippenrevolution von Dodo Lazarowicz.

2 Kommentare
Autorin: Dodo Lazarowicz

Später wusste niemand mehr, wie es angefangen hatte. Wahrscheinlich muss es der Esel gewesen sein, der plötzlich meinte, diese Herumsteherei ohne Futter hätte er einfach satt. Der Ochs brummte etwas Ähnliches und Beides löste wohl eine richtige Lawine aus. Der ganze Unmut von Jahrzehnten brach sich Bahn, und wie. 

Die Maria fand ihren Dress völlig altmodisch, Joseph sah es genauso fragwürdig, als in Tücher gehüllter Zottelbär da zu stehn und diese ewige Anbeterei von dem Kind ging ihnen gescheit auf die Nerven. Das „Kind“ kam sich ziemlich komisch in den Windeln oder Fatschen vor, außerdem fror es oft und ihm war schrecklich langweilig. Speziell seine verzückten Eltern wünschte es am liebsten auf diesen großen Stern da droben.

Den drei Heiligen Königen, sie waren ja nicht mehr die jüngsten, machte das permanente Aufderstellestehen zu schaffen, ihnen kroch das Rheuma durch alle Knochen. Zudem beschämte sie ihr Aussehen in den Wallegewändern, und was sie merkwürdig Riechendes in den Händen hielten, war ihnen ein Rätsel. Und das dauernde Jubilieren, o mei, ihnen wär es schon sehr recht, wenn sie mal eine Pause davon hätten.

Sie schimpften verhalten in ihrer noblen Art vor sich hin. Im Chor mit den Tieren, der Kleinfamilie und den Hirten, die meinten, sie hätten die Schnauz’n gleich sowas von voll. Kurz vorbei zu schaun und das Kind zu begrüßen, wär eines, aber seit Ewigkeiten hier festgehalten zu werden in diesen albernen vorsintflutlichen Klamotten, wär eine Sauerei, jawoll! Die Schafe blökten zustimmend, scharrten mit den Hufen und wollten nur eines, nichts wie weg.

Bloß die Engel tirilierten weiter – schließlich waren sie eben Engel – und empörten sich geziert über das Durcheinander und Geschimpfe. Uiuiuiui, das wenn der Herr von Pürschtl erfährt! Dem Clan des Herrn von Pürschtl gehörte die Krippe seit Menschengedenken und sie war sehr kostbar.

Wer kommt auf so eine Schnapsidee?

Wie sich herausstellte, wussten die meisten Figuren gar nicht, weshalb sie da eigentlich standen, knieten oder lagen. Nur die mit dem Blick ins Zimmer hinein und auf den Fernseher, was imgrunde nur der Esel, das Kind und der Ochs waren, hatten eine gewisse Ahnung. Sie erzählten den anderen geschwind, was sie über Weihnachten gehört hatten, was erst recht für neuen Krawall sorgte.

Wer kommt denn auf so eine Schnapsidee, fragten sie sich alle? Da schickt ein Vater sein Kind auf die Erde, weshalb gleich mal ganz viele andere umgebracht werden und das, obwohl er schon vorher weiß, was hernach passiert, nämlich dass dieses Kind später gekreuzigt wird. Und die Bewohner dieser Erde leben oft in Elend und Unglück und alle müssen sterben. Herrjemine, wenn dieser Vater allwissend ist, dann hätte er sich doch den ganzen Spektakel mit dem Sohn und diesen Erdbewohnern sparen können. 

Die Welt aus Schachteln

Bloß das Kind hüpfte herum und rief: Ich bin der Retter der Welt! Aber was ist eigentlich Welt? Unser Stall hier oder was? Der Esel war inzwischen so etwas wie der Rädelsführer geworden und erklärte ihnen, sie müssten sich das so vorstellen, ihre Krippe wäre in einer Schachtel, dem Zimmer, das Zimmer im Haus von Herrn von Pürschtl, das Haus in einem Ort, der hieße Gräfelfing, der Ort in einem Land, das Land in einem anderen, mehre davon auf einem Kontinent und irgendwann bilden alle diese Schachteln zusammen die Welt. Aha, großes Staunen, es gibt also viel mehr wie wir sehen?

Ach, er könnte ihnen Dinge erzählen, unbegreiflich, wundersam und unendlich schwierig zu kapieren über das All, den Kosmos und die Planeten, tat der Esel ganz bescheiden.

Und ob sie echt die Figuren wären von damals in Bethlehem und so? Das wär doch der Knüller. Nein, solche Krippen („so nennt man uns“) gibt es ganz viele, nicht so schöne natürlich und sie alle sollen die Erdbewohner an das Ereignis von damals ständig erinnern, bekundete diesmal der etwas weniger agile Ochs.

Die Könige, sich ihrer Würde erst seit Kurzem bewusst, obwohl sie immer schon anders waren, merkten plötzlich deutlich den Standesunterschied, der sie von allen trennte. Sie würden sich gern auf den Weg machen und ihre Länder und Untertanen suchen.

Der Esel und der Rest der Gesellschaft wollten auch nicht länger ihr monotones Dasein fristen und diese marode Idee von Weihnachten versinnbildlichen. Sie wollten hinaus in die Welt, für ihre Rechte eintreten und die anderen Krippenfiguren wach rütteln und mitreißen: „Hoch die internationale Solidarität!“, intonierte der Esel. 

Der Ochs und der Esel kamen ihm bekannt vor

Als Herr von Pürschtl heim kam, traf ihn fast der Schlag als er die leere Krippe sah, die nur noch von den Engeln bewohnt wurde. 

Er hatte vor ein paar Tagen Charlotte H. kennen gelernt, die ihm auf Anhieb gefiel. Sie wollte ihn am nächsten Samstag mit zu einer komischen Gruppe nehmen, Grägs hießen die, wo irgendwelche geschwätzigen älteren, aber auch jüngeren Leute sich alles mögliche krude Zeug gegenseitig vorlasen. Er sollte auch etwas schreiben als Altphilologe, aber sich ein bissl in Acht nehmen, dass ihn die Gruppe nicht sofort vereinnahmte mit dem schönen Satz „Ach, wir finden Sie soooo nett!“. Und postwendend würde man ihm einen Posten als Chauffeur o.ä. der weniger beweglichen Damen verpassen. Also Vorsicht!

Am nächsten Tag fand Herr von Pürschtl winzig kleine Flugblätter in seinem Vorgarten: Nieder mit Weihnachten und allen Krippen! Ho Ho Hatschi Min! 

Der abgebildete Ochs und der Esel kamen ihm ziemlich bekannt vor.

Er rief Charlotte an und jammerte über seinen Verlust und dass er doch gerade über diese Krippe hätte schreiben wollen. Ja, dann tun Sie das doch, halt jetzt anders, meinte die. 

Und genau das machte er dann.

 

 

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  1. Ulrike schreibt

    14. Dezember 2018 at 13:05

    Coole Weihnachtsgeschichte, liebe Dodo! Deine Fantasie ist beneidenswert!

    Antworten
  2. Sonja schreibt

    6. Dezember 2018 at 21:03

    Ist das autobiografisch ?
    Auf jeden Fall, Weihnachten mal anderst, danke !

    Antworten

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