• Skip to primary navigation
  • Skip to main content
  • Skip to primary sidebar
  • Skip to footer

eigenleben.jetzt

DAS BESTE ALTER IST JETZT

  • Magazin
    • Pinnwand
    • Videos
    • Blogs
    • Alle Beiträge
    • Inhaltsverzeichnis
  • Menschen
    • Porträts
    • schreiben
    • fotografieren
    • malen und zeichen
    • darstellen
  • Leben
    • Kultur
    • Gesellschaft
    • Politik und Welt
    • Geschichte
    • Gesundheit
    • Lernen
    • Alter
    • Essen und trinken
    • Wohnen
    • Stil
    • Heimat
    • Freunde und Familie
    • Bewusst sein
    • Reisen
    • Sportlich sein
  • Mitmachen
    • Treffen on- und offline
    • eigenleben.Club
    • Event-Kalender
    • Das war los …
    • Macher/in sein
    • Projekt begleiten
    • mithelfen
    • unterstützen
    • Mitglied sein
    • Vorteile für Eigenlebende
    • Sponsorings/ Kooperationen
  • Wer wir sind
    • Die Idee
    • Die Macher/innen
    • Das Team
    • Die Eigenlebenden
    • Die Förderer/innen
    • Pressematerial
    • Andere über uns
    • Impressum
StartMenschenschreibenEtwas Schönes aus zweiter Hand
Schachtel mit rotem Samt ausgeschlagen.
Etwas Geheimnisvolles in einer Schachtel ausgeschlagen mit rotem Samt. Foto: Anne Bauer

Eine ganz besondere Anschaffung

Etwas Schönes aus zweiter Hand

Der Protagonist in Barbara Pinheiros Geschichte stößt bei einem seiner Stöber-Streifzüge auf etwas ganz besonderes. Habt Ihr schonmal von etwas so Erstaunlichem gehört? Wer den Text lieber hören statt lesen möchte, kann dies anhand einer professionell aufgenommenen Audiospur tun, zu finden unter dem Text.

Autorin: Barbara Pinheiro

Ich stöbere gern in Altwaren- und Secondhand-Läden und lasse mich oft zu Einkäufen verführen, die andere für unnötig halten würden. Wenn ich mich selbst beobachte, merke ich, dass ich dazu neige, Sachen zu kaufen, die ich so ähnlich schon habe. Anscheinend gibt mir das Sicherheit. Vielleicht kaufe ich auch aus Frust unnötige Dinge. Ich bin viel allein. Da gibt es eine Frau, die mir gefällt, aber ich bin Luft für sie.

Ein interessantes Angebot

Natürlich kennen mich viele Händler und bieten mir manchmal Stücke an, bei deren Entdeckung sie sofort an mich gedacht haben, wie sie versichern.
Neulich zog mich Herr Kraut von der Firma Kraut, Ruben und Söhne, Antiquitäten in sein Hinterzimmer und sagte mit verschwörerischer Stimme: »Ich habe da etwas ganz Besonderes, Herr Hülsbeck. In nicht ganz einwandfreiem Zustand, etwas zerknittert, daher zum Sonderpreis, aber tadellos zu gebrauchen.«

Ich konnte mir nicht vorstellen, was das sein sollte, war sehr neugierig, und er hatte mich mit seiner Geheimniskrämerei schon an der Angel.
Es war eine Seele! Herr Kraut bewahrte sie in einer Schachtel auf, die mit rotem Samt ausgeschlagen war. Ich befühlte die Seele vorsichtig – sie war zweifellos feinstofflich.
»Wie sind Sie daran gekommen?«, fragte ich.
»Nun, wie Sie vielleicht schon einmal gehört haben, gibt es Menschen, die sich entschließen, ihre Seele zu verkaufen. Diejenigen, die das fordern, eine Firma, eine Partei, Sekte, die Mafia, oder der Leibhaftige, können mit der Seele dann gar nichts anfangen und stoßen sie wieder ab. Es genügt ihnen, dass der Mensch sie nicht mehr hat.«

Holzkistchen mit samtig ausgeschlagen.
Der erstaunliche Fund: eine feinstoffliche Seele. Bild: Anne Bauer

Ich steckte meine Nase in die schöne Schachtel und nahm eine Geruchsprobe: Hund, Rosenkohl, Diesel, Cool Water, ja, und eine Blumenwiese – mit Kuhfladen. Die letzte Komponente überzeugte mich, keine Ahnung warum. Vielleicht eine Erinnerung an Ferien im Voralpenland.

Das erste Probe-Tragen

Über den Preis wurde ich mir mit Herrn Kraut rasch einig, dann trug ich meine neueste Erwerbung nach Hause. Da ich sie nicht sofort brauchte, wanderte die Schachtel erst einmal in ein Regal im Ankleidezimmer.

An einem langweiligen, verregneten Sonntag probierte ich meine Seele aus zweiter Hand zum ersten mal an. Ich streifte sie einfach über meine alte, von der ich mich nicht trennen wollte, nur weil ich jetzt eine neue hatte. Nachdem ich mich in meinen Lieblingssessel gesetzt hatte, schloss ich die Augen und spürte in mich hinein. Da waren auf einmal viel Anstand, philosophische Überlegungen, moralische Bedenken, Liebe zur Natur und den Wissenschaften, Verantwortungsgefühl. Meine alte Seele signalisierte Hochachtung. Warum hatte der erste Besitzer diese sehr respektable Seele verkauft? Ich verbrachte den ganzen Nachmittag damit, ihr zu lauschen. Hausmusik, lange, kluge Gespräche, eine gewisse Sturheit, Oberlehrerton.

Langsam dämmerte es mir, dass diese Seele für das Umfeld anstrengend sein konnte. Es fehlte Geschmeidigkeit, dafür gab es ein ausgeprägtes Geltungsbedürfnis. Festhalten an ethischen Idealen – damit kann man keine Karriere machen. Dafür musste man so eine Seele verkaufen. Was der Mensch wohl dafür bekommen hatte?
Aber jetzt hatte ich sie. Was sollte ich damit anfangen, zu welchen Anlässen konnte ich sie tragen? Ich beschloss, sie wieder in ihre Schachtel zu legen und darüber zu schlafen.

Mit fremden Federn geschmückt?

Der Groschen fiel, als ich meiner Nachbarin, Frau Dr. Blume, im Treppenhaus begegnete. Auf sie hatte ich schon lange ein Auge geworfen. Einmal hatte ich sie zu mir zum Kaffee eingeladen und im Gespräch versucht, meine Vorzüge ins rechte Licht zu rücken. Doch sie wirkte gelangweilt und begegnet mir seitdem höflich distanziert. Mit der schönen Seele eines gebildeten, engagierten Gutmenschen könnte ich sie bestimmt verführen, und meiner alten Seele wäre das eine große Genugtuung!

Und was soll ich sagen, es hat geklappt!

 


Der Text zum Anhören, gelesen von der Autorin selbst (Aufnahme und Schnitt Volker Gerth/ Audio Media Verlag, Regie Iris Seyband):

https://eigenleben.jetzt/wp-content/uploads/2020/03/Barbara-Pinheiro_Etwas-Schoenes-aus-zweiter-Hand.mp3

Iris Seyband berichtet hier › über den Tag im Tonstudio, bei dem diese Aufnahme entstanden ist.

  • teilen 
  • twittern 
  • E-Mail 
  • drucken 

Reader Interactions

Was Sie noch interessieren könnte:

Ach, wie nett 

Wenn die Manieren blockieren

Ach, wie nett 

JETZT
LESEN
Ein Märchen von mir

An einem frühen Sonntagmorgen ...

Ein Märchen von mir

JETZT
LESEN
Wir waren dabei!

Nominierungsfeier für den Grimme Online Award 2019

Wir waren dabei!

JETZT
LESEN

Was sagen Sie dazu? Antworten abbrechen

Primary Sidebar

Kategorien

  • Das war los bei den Eigenlebenden
  • Leben
    • Alter
    • Bewusst sein
    • Essen und trinken
    • Freunde und Familie
    • Geschichte
    • Gesellschaft
    • Gesundheit
    • Heimat
    • Kultur
    • Natur
    • Politik und Welt
    • Reisen
    • Sportlich sein
    • Stil
    • Wohnen
  • Magazin
    • Alle Beiträge
    • Videos
  • Menschen
    • darstellen
    • fotografieren
    • Lernen
    • malen und zeichen
    • Porträts
    • schreiben
    • Sozial sein

Pinnwand ›

Beiträge

  • Auf dem Heimweg
  • Das Grün am Tag der Abreise
  • O MARIA HILF!
  • Die Frau, das Kind, das Stiegnglander und das Frauenobacht
  • Über Bamberg

Dabei sein

Mit Ihrer Hilfe machen wir mehr

Das Online-Magazin eigenleben.jetzt ist ein Projekt der Marli Bossert Stiftung. Ihre Spende ermöglicht dieses Magazin und andere Projekte von und für Menschen im besten Alter – vielleicht auch Ihres?


Jetzt
Spenden

Kommentare

  • Anne Bauer bei De Foitn dea Oidn
  • Rolf Sterzinger bei De Foitn dea Oidn
  • jim bei My Legs Story – Part 1
  • Anne Bauer bei Die Lesenden in der »eigenleben-WG«
  • Birgit Pilarski bei Die Lesenden in der »eigenleben-WG«

Archiv

  • Juni 2022
  • Mai 2022
  • Dezember 2021
  • November 2021
  • Mai 2021
  • April 2021
  • März 2021
  • Februar 2021
  • Januar 2021
  • Dezember 2020
  • November 2020
  • Oktober 2020
  • September 2020
  • August 2020
  • Juli 2020
  • Juni 2020
  • Mai 2020
  • April 2020
  • März 2020
  • Februar 2020
  • Januar 2020
  • Dezember 2019
  • November 2019
  • Oktober 2019
  • September 2019
  • August 2019
  • Juli 2019
  • Juni 2019
  • Mai 2019
  • April 2019
  • März 2019
  • Februar 2019
  • Januar 2019
  • Dezember 2018
  • November 2018
  • Oktober 2018
  • September 2018
  • August 2018
  • Juli 2018
  • Juni 2018
  • Mai 2018
  • April 2018
  • März 2018
  • Februar 2018
  • Januar 2018
  • Dezember 2017
  • November 2017
  • September 2017

Stichworte

Alter Altern Angst backen Corona eigenleben.Club eigenleben.Werkstatt Erinnerungen Fotografie Französisch Freundschaft Generationen Gesellschaft Hysterie IT Kinder Kindheit Konversation Krieg Kunst Künstler Leben Lebensstil Leidenschaft Lesung Märchen München Natur Pandemie Philosophie Poesie Reise Reisen Ruhestand schreiben Seuche Technik Tiere Treffen Umwelt Virus Weihnachten Wirtschaft Workshop Zukunft

Auch hier tobt das Eigenleben:

Footer

  • Newsletter
  • Kontakt
  • Sitemap
  • Impressum
  • Datenschutz

Das Magazin eigenleben.jetzt ist ein Projekt des gemeinnützigen Vereins Marli Bossert Stiftung

eigenleben.jetzt ist nominiert für den Grimme Online Award 2019

Gefördert durch die